Die Preise für Tageskarten in Österreichs großen Skigebieten liegen schon häufig über 50 Euro. Auch in den Standard-Foren mehren sich die Stimmen, dass man viele Pistenkilometer oft gar nicht nutzt. Wir stellen ein kleines, günstiges Skigebiet in jedem Bundesland vor.

Vorarlberg: Bödele, Schwarzenberg

Das Bödele, auf 1.139 Meter gelegen, ist das Dornbirner Naherholungsgebiet schlechthin. Eigentlich gehört das frühere Vorsäß, so nennt man in Vorarlberg eine Alm, die im Frühsommer bewirtschaftet wurde, zum Bregenzerwälder Vorzeigedorf Schwarzenberg, aber so genau nehmen das Skifans wohl nicht. Wichtiger für sie: Das Bödele bietet zehn Skilifte, eine vier Kilometer lange Weltcupabfahrt, eine Loipe. Für Kleinkinder wird eine Tageskarte um € 4,90 angeboten. Der Bus ab Dornbirn ist mit Skikarte gratis, die Fahrt dauert 18 Minuten.

Tageskarte (Hauptsaison):

Erwachsene: € 33,60
Jugendliche: € 27,60
Kinder: € 18,40

Foto: APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Tirol: Rangger Köpfl, Oberperfuss

Das Rangger Köpfl in Oberperfuss ist ein kleines, aber feines Familienskigebiet. Bekannt ist es für seinen einmaligen Blick über Innsbruck und das Unterinntal. Zwei Achter-Gondelbahnen und mehrere Schlepplifte dienen sich Skifahrern als Aufstiegshilfen an. Die Pisten sind im oberen Teil sehr breit und flach, was Einsteigern entgegenkommt. Rodler schätzen die insgesamt zehn Kilometer langen Bahnen, von denen acht Kilometer abends beleuchtet werden. Für Einheimische und Urlauber mit Gästekarte gibt es leicht reduzierte Tageskarten.

Tageskarte (Hauptsaison):

Erwachsene: € 33,50
Jugendliche: € 26,00
Kinder: € 17,00

Foto: Bergbahnen Oberperfuss

Salzburg: Gaissau-Hintersee, Krispl

Generationen von Kindern aus der Stadt Salzburg und dem Flachgau haben hier Skifahren gelernt: Die kleinste Skischaukel im Land Salzburg verbindet die Ortschaft Hintersee mit dem Krispler Ortsteil Gaißau mit insgesamt 34 Pistenkilometern. Kunstschnee ist in der Gaißau ein Fremdwort, die Liftanlagen sind teilweise schon über 40 Jahre alt. Dafür ist die Kulisse der Bergwelt rundherum grandios: Osterhorngruppe, Hoher Göll, Watzmann, Dachstein. Auch wenn die Existenz des Skigebietes mit chinesischem Mehrheitseigentümer Jahr für Jahr eine Zitterpartie ist: die Saison 2018/19 ist gesichert.

Tageskarte (Hauptsaison):

Erwachsene: € 37,50
Jugendliche: € 31,50
Kinder: € 16,00

Foto: Thomas Neuhold

Oberösterreich: Feuerkogel-Ebensee, Gmunden

33 Jahre hat es gedauert, bis die Ebenseer neue Gondeln für ihren Hausberg bekommen haben. Rechtzeitig zum Saisonbeginn wurde seit 91 Jahren bestehende Feuerkogelseilbahn nun erneuert. An der herrlichen Bergkulisse – Traumblick auf den Traunstein – wird sich aber zum Glück nicht so schnell etwas ändern. 1968 war diese in dem Thriller "Agenten sterben einsam" mit Clint Eastwood und Richard Burton zu sehen. Das durchaus anspruchsvolle Skigebiet ist gut geeignet für Familien und zunehmend unter Touren- und Schneeschuhgehern gefragt.

Tageskarte (Hauptsaison):

Erwachsene: € 38,70
Jugendliche: € 25,60
Kinder: € 16,40

Foto: OÖ. Tourismus/Himsl

Niederösterreich: Annaberg

Der Annaberg im Bezirk Lilienfeld gilt eigentlich als Schneeloch – Schneesicherheit kann heute aber nur mehr garantieren, wer ein wenig nachhilft. Für die Saison 2018/19 wurde dort ein neuer Speicherteich angelegt, der die Hauptpisten innerhalb von 72 Stunden in ein Winterparadies verwandelt. Obwohl es nur wenige Pisten gibt, sind sogar FIS-taugliche und eine anspruchsvolle Buckelpiste darunter. Frühaufsteher können von Februar bis April gegen Aufpreis jungfräuliche Pisten nutzen –Treffpunkt ist 6:30 Uhr bei der Talstation

Tageskarte (Hauptsaison):

Erwachsene: € 35,50
Jugendliche: € 30,00
Kinder: € 18,50

Foto: Niederösterreich-Werbung/schwarz-koenig.at

Kärnten: Klippitztörl, Bad St. Leonhard

Für die Größe des Gebietes ist hier das Liftangebot und die Vielfalt der Pisten – etwa auch eine eigene Piste im "Bärenwald" für die ganz kleinen Abfahrer – ausgesprochen gut. Die Höhenlage von rund 1800 Metern bietet Schneesicherheit. Die vielen Hütten, die zum in der Sonne liegen und Essen einladen, können gemütlichere Gäste besonders mit der 4-Stunden-Genusskarte (Erwachsene 33,50, Kinder 18 Euro) ausnutzen. Hier zählt nur die beim Lift angefangene Stunde. Was man dazwischen auf dem Berg macht, bleibt auf dem Berg – und wird nicht verrechnet.

Tageskarte (Hauptsaison):

Erwachsene: € 36,00
Jugendliche: € 32,00
Kinder: € 20,50

Foto: Kärnten Werbung/Franz Gerdl

Wien: Hohe-Wand-Wiese

Das letzte verbleibende Wiener Skigebiet ist die Hohe-Wand-Wiese im 14. Bezirk. Auch heuer will man dort pünktlich zum 22. Dezember die Skisaison einläuten – ob es nun Schnee gibt oder nicht, scheint niemanden zu jucken. In der vergangenen Saison wurden Hightech-Rutschmatten aus Kunststoff ausgelegt, auf denen Anfänger auch bei schlechten Schneeverhältnissen ihre ersten Schwünge setzen können. Anstelle des alten Schlepplifts wird nun ein Förderband genutzt. Tickets gibt’s zum Einheitspreis von sieben Euro für vier Stunden.

Tageskarte (Hauptsaison):

Erwachsene: € 14,00
Jugendliche: € 14,00
Kinder: € 14,00

Foto: Der Standard

Steiermark: Aflenzer Bürgeralm, Aflenz

Entschleunigung innen, Beschleunigung außen. So kann man das für steirische Verhältnisse nicht große, aber sehr nette Skigebiet auf der Aflenzer Bürgeralm beschreiben. Auf 765 bis 1.810 Meter Seehöhe gelegen, ist es absolut familientauglich. Neben acht Kilometern Pisten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Tiefschneehängen, zu denen man mit dem Pisten-Bully chauffiert wird, gibt es auch eine sieben Kilometer lange präparierte Talabfahrt, eine Straße, auf der im Sommer Autos fahren: Der perfekte Ausklang für den Skitag.

Tageskarte (Hauptsaison):

Erwachsene: € 29,00
Jugendliche: € 27,00
Kinder: € 18,00

(Steffen Arora, Sascha Aumüller, Jutta Berger, Thomas Neuhold, Colette Schmidt, 24.11.2018)

Foto: Naturerlebnis/Patrick Baumgartner

Burgenland: Skizentrum Rettenbach

Burgenland – das hört sich nach Grasskifahren an. Tatsächlich machte Abfahrtsweltmeister Michael Walchhofer seine ersten Schwünge auf Gras in Rettenbach. Der 500 Meter lange Hang im Ort wird vom Skizentrum Rettenbach als Piste genutzt, im Winter kann diese künstlich beschneit werden – trotz der Vereinsstruktur werden auch an Besucher Tageskarten vergeben. Da es nur zwei Schlepplifte gibt, ist die Existenz einer echten Skihütte umso erfreulicher. Und die Aussicht in gut 500 Meter Seehöhe? Reicht immerhin bis zur hübschen Burg Bernstein.

Tageskarte (Hauptsaison):

Erwachsene: € 8,50
Jugendliche: € 8,50
Kinder: € 8,50

Foto: APA/ÖSV/KRÜCKL