"Es ist nicht hinnehmbar, dass wir in der EU jedes Jahr mehr als 1,2 Millionen Menschen vorzeitig verlieren, wenn dies durch eine bessere Prävention von Krankheiten und eine effizientere medizinische Versorgung verhindert werden könnte", sagt EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis. Die EU-Kommission fordert mehr Prävention für ein längeres und gesünderes Leben.

Der Bericht zum "Gesundheitszustand in der EU" 2018 weist laut Andriukaitis zwar aus, dass die Europäische Union im weltweiten Spitzenfeld liege. Doch dürfe man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Durch verstärkte Bemühungen zur Förderung einer gesunden Lebensführung und zur Bekämpfung von Risikofaktoren wie Tabakkonsum oder Bewegungsmangel könnten viele Leben gerettet werden.

Ein Problem ist laut dem Kommissar auch das "Koma-Saufen" von Jugendlichen. Fast 40 Prozent der Jugendlichen hätten angegeben, mindestens einmal monatlich übermäßig Alkohol konsumiert zu haben.

Vier Prozent des BIP

Insgesamt würden die Kosten der Auswirkungen von zu vermeidenden Krankheiten auf die Gesellschaft mehr als vier Prozent des BIP in der EU betragen. Risikofaktoren wie Tabak- und Alkoholkonsum sowie Fettleibigkeit müssten bekämpft werden. Außerdem gehe es um den allgemeinen Zugang zu Versorgungsleistungen. Die Belastbarkeit der Gesundheitssysteme müsse gestärkt werden.

Der Anstieg der Lebenserwartung hat sich laut dem Bericht seit 2011 deutlich verlangsamt. Außerdem sei die Lebenserwartung weiterhin stark unterschiedlich und hänge auch vom sozioökonomischen Status ab. Beispielsweise sei in der gesamten EU für 30-jährige Männer mit einem niedrigen Bildungsniveau die Lebenserwartung acht Jahre niedriger als bei jenen mit einem Hochschulabschluss.

Lobend merkte die Kommission an, dass Österreich, Zypern, Finnland, Italien, die Niederlande, Polen und Schweden um einen Austausch auf freiwilliger Basis zur Erörterung der Ergebnisse der bisherigen Berichte zum Gesundheitszustand sowie zum Austausch bewährter Verfahren ersucht haben. (red, 26.11.2018)