Für Theresa May hört der Stress vorerst nicht auf.

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London – Führende Mitglieder des Kabinetts der britischen Premierministerin Theresa May treiben für den Fall einer Niederlage bei der Brexit-Abstimmung offenbar einen Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Freihandelszone (Efta) voran. Dazu hätten sie sich mit Vertretern der oppositionellen Labour-Partei zusammengetan, berichtete die Boulevardzeitung "The Sun" am Montag.

Den Vorstellungen nach würde eine Efta-Mitgliedschaft Großbritannien wirtschaftliche Stabilität für eine mehrjährige Übergangszeit bieten, in der es aus einer gefestigten Position ein Freihandelsabkommen mit der EU aushandeln könne. "Der Widerstand (gegen den Brexit-Vertrag) scheint so stark zu sein, dass Theresa echt kämpfen muss, um das noch umzubiegen", zitierte die Zeitung einen namentlich nicht genannten Minister.

Endlich wie Norwegen

Der Efta gehören die Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island an. Mit Ausnahme der Schweiz bilden die Efta-Staaten zusammen mit der EU den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Die Schweiz hat ihr Verhältnis zur EU durch bilaterale Verträge geregelt.

Die EU hatte am Sonntag den Austrittsvertrag mit Großbritannien gebilligt. Für einen geregelten Brexit fehlt aber noch die Zustimmung des britischen Parlaments, wo es starken Widerstand sowohl innerhalb der regierenden Tories als auch bei Labour gibt.

Als Befürworter der Efta-Option nannte die Zeitung Umweltminister Michael Gove und Arbeitsministerin Amber Rudd. Sie hätten eine parteienübergreifende Initiative gestartet, um für eine Efta-Mitgliedschaft zu werben. (red, APA, 26.11.2018)