Zürich – Alexander J. Seiler ist tot. Der Zürcher Filmemacher ist am 22. November in Zürich im Alter von 90 Jahren gestorben. Die Dschoint Ventschr Filmproduktion in Zürich bestätigte am Montag entsprechende Medienberichte.

Einen Namen gemacht hatte sich Seiler mit "Siamo italiani" (1964). Der Film, der Gastarbeiter in der Schweiz zu Wort kommen lässt, hat wie "Die Erschiessung des Landesverräters Ernst S." von Richard Dindo und Niklaus Meienberg oder "Die Schweizermacher" von Rolf Lissy den Neuen Schweizer Film mitgeprägt.

"Teil der DNA unseres Landes"

2014 wurden diese Filme an den Solothurner Filmtagen als Meilensteine geehrt. In demselben Jahr wurde Seiler beim Schweizer Filmpreis mit dem Ehrenquartz ausgezeichnet. "Siamo italiani" sei "Teil der DNA der Kultur unseres Landes", erklärte Bundesrat Alain Berset in seiner Laudatio.

Seilers filmisches Schaffen lasse sich nicht von seiner filmpolitischen und publizistischen Tätigkeit trennen, sagte Berset. Seiler war Mitbegründer der Solothurner Filmtage und engagierte sich in der Eidgenössischen Filmkommission sowie bei Swiss Films.

Geboren wurde Alexander J. Seiler 1928 in Zürich. Er arbeitete zunächst als Journalist, bevor er sich ab 1960 dem Film zuwandte. Seine Filmografie umfasst rund 20 Werke. Darunter befinden sich mehrere Dokumentarfilme, die in Zusammenarbeit mit der Musikerin June Kovach und dem Kameramann Rob Gnant entstanden. Die Themen Heimat und Fremde waren oft Leitmotive in Seilers Werken. (APA, sda, 26.11.2018)