Die beiden Topseller im Pick-up-Segment duellieren sich gut abgeschlagen von der Konkurrenz. Zu Redaktionsschluss des aktuellen RONDOMOBIL hatte der Ford Ranger heuer mit 1059 verkauften Stück die Nase vorn

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Anfang des Jahres dominierte noch VW mit dem Amarok die Zulassungsstatistik.

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Der dritterfolgreichste SUV bei uns ist derzeit der Mitsubishi L200, der auch im Fiat Fullback steckt.

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Toyota holt sich mit dem Hilux (Mitte) Platz vier.

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Auf Platz fünf ist der erste Pick-up von Mercedes-Benz, die X-Klasse, die auf dem Nissan Navara basiert und diesen in der Statistik verdrängt hat.

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Die beiden Topseller im Pick-up-Segment duellieren sich gut abgeschlagen von der Konkurrenz. Zu Redaktionsschluss hatte der Ford Ranger (rechts) heuer mit 1059 verkauften Stück die Nase vorn, Anfang des Jahres dominierte noch VW mit dem Amarok (links) die Zulassungsstatistik.

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die 1980er-, 1990er-Jahre und den VW-Caddy-Pick-up. Von Dacia gab es auch einen, auf Basis des 1300. Die sieht man heute noch in Rumänien. Und in Ungarn fahren noch Wartburg-Pick-ups. In Italien gab es den Fiat Strada, der es auch bis zu uns schaffte. In Frankreich waren Pritschen des Peugeot 504 recht beliebt. Peugeot hat übrigens wieder einen Pick-up im Angebot, allerdings nicht bei uns. Und natürlich der Ford-Sierra-Pick-up.

Angeberkisten

Diese Autos waren eine Mischung aus Pkw und Nutzi wie auch eine Mischung aus Baustellenfahrzeug und Angeberkiste. Die einen klebten sich klein den Firmenwortlaut auf die Tür, die anderen einen riesigen Igel auf die Motorhaube. Nein. Eagle. Und Bullensterne an den Türen.

Ein richtig cooler Hund war man in so einem Pick-up aber trotzdem nicht. Der stärkste Caddy hatte gerade einmal stolze 95 PS. Beim Sierra waren es bescheidene 78 PS beim Benziner, gar nur 75 PS beim Diesel. Die wenigen Käufer waren da leichter von der hohen Nutzlast von fast einer Tonne und der niedrigen Ladefläche zu überzeugen.

Ford führt

Und jetzt, ein paar Jahre später, sind Pick-ups richtig modern, und Ford führt mit 1059 verkauften Ranger (+ 16,6 % zum Vorjahr) bei uns jetzt (01.-09. 2018) die Zulassungsstatitik an. Im Windschatten der SUVs wurden die eigentlich unhandlichen und altmodischen Autos wieder modern. Altmodisch deswegen, weil die Konstruktion eines Pick-ups recht einfach ist: in der Mitte ein Leiterrahmen, oben vorne eine Kabine, hinten eine Pritsche, meist über einer Starrachse und Blattfedern, dazu gibt es einen Allradantrieb.

Wer noch nie einen Pick-up fuhr, kann sich jetzt die Polterei auf der Hinterachse vorstellen, der man sich hingeben muss, weil der auf einmal zum Alltagsauto degradierte Pick-up natürlich nicht mehr als einen Kanister Wischwaschwasser auf der Ladefläche hat, die epileptisch herumspringt.

Eisbrecher Anorak

Auf Platz zwei, mit 1006 Stück (+ 10,3 %) und im Gerangel mit dem auf dem Mazda BT-50 basierenden Ranger, ist der VW Amarok, der von seinen Freunden herzerwärmend gerne Anorak genannt wird und den Pick-up-Boom bei uns endgültig initiierte.

Den Mazda BT-50 gibt es bei uns nicht, so hat der Ford leichtes Spiel. Obwohl, modernes Badge-Engineering ist bei Pick-ups gerade große Mode. So steckt der Mitsubishi L200, der bei uns mit 564 Stück (+ 48 %) auf Platz drei schon ordentlich abgeschlagen ist, auch unter dem Blechkleid des Fiat Fullback – Platz 7 mit 279 Stück (- 2,4 % ). Der L200 wird übrigens gerade neu aufgelegt, kommt jetzt einmal in Asien auf den Markt, erst etwas später bei uns.

Badge Engineering

Auf Platz vier finden wir mit 453 verkauften Stück den Toyota Hilux (- 11,5 %). Kurioses gibt es gleich dahinter in der Statistik. Mercedes verkauft nämlich mit 305 Stück mehr X-Klassen als Nissan vom Navara (292 Stück, – 17,3 %). Der Navara ging in der aktuellen Version übrigens von den Blattfedern weg und setzte auf mehr Komfort. Zudem steckt er nicht nur hinter dem Stern der X-Klasse, sondern auch hinter dem Rhombus des Alaskan (Platz 9 mit 137 Stück).

Auf Platz zehn liegt der Isuzu D-Max mit 104 verkauften Fahrzeugen und einem Plus von 20,9 Prozent. Auf Platz acht finden wir den einzigen Pick-up, der auch in Amerika ernst genommen wird und eine Nummer größer ist: den Dodge Ram. (Guido Gluschitsch, 21.12.2018)