Von wegen stille Nacht: 200 Jahre nach der Erstaufführung machen gleich drei Bundesländer einen Bahöl um das berühmteste Weihnachtslied der Welt. Warum eigentlich? Joseph Mohr, der Autor von "Stille Nacht, heilige Nacht", war Salzburger, vertont hat es der Oberösterreicher Franz Xaver Gruber, und verbreitet wurde es vor allem durch Zillertaler, also Tiroler Sängerfamilien.
Schon aus diesem Grund findet die aktuelle Landesausstellung (noch bis zum 3. 2. 2019) dezentral in drei Bundesländern an neun Orten statt. Die Salzburger Gemeinde Oberndorf etwa, wo das Lied am 24. Dezember 1818 zum ersten Mal aufgeführt wurde, hat dafür den alten Pfarrhof zum Stille-Nacht-Museum umgestaltet, Schloss Fügen in Tirol zeigt in einer Ausstellung, wie Klänge aus den Alpen bis heute den Weltmarkt erobern, und das oberösterreichische Hochburg-Ach, wo Franz Xaver Gruber seine Jugendjahre verbrachte, versucht vor allem die politische Friedensbotschaft des Liedes herauszuarbeiten. Moderne, spielerische Zugänge bieten das völlig neu konzipierte Stille-Nacht-Museum im Wagrainer Pflegerschlössl und die Sonderausstellung der Landeshauptstadt im Salzburg-Museum.
Schon seit Anfang November finden sich im Veranstaltungskalender auf Stillenacht.com täglich mindestens 50 Einträge, die mit dem Lied zu tun haben. Freilich haben sich auch Touristiker im gesamten Bundesgebiet angeschlossen und bieten Sonderprogramme sonder Zahl. (saum, RONDO, 30.11.2018)