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Chuck Norris (78) hat sich mit Viktor Orbán getroffen.

Foto: AP/ Marton Monus

Chuck Norris hat ... jetzt kommt hier kein Chuck-Norris-Witz – obwohl, einer geht noch: Chuck Norris schläft mit einem Nachtlicht. Aber nicht weil er Angst vor der Dunkelheit hat, sondern weil die Dunkelheit Angst vor ihm hat.

Also: Chuck Norris (78) hat sich mit Viktor Orbán getroffen. Sie fuhren gemeinsam in Budapest zu einer Übung von Spezialtruppen, Orbán sitzt am Steuer, und Chuck Norris' Gesicht sieht auf dem Foto irgendwie anders aus. Aber er ist es, und er hört es sich an, wenn Orbán sagt: "Die Liberalen hassen mich. Aber ich bin ein Straßenkämpfer." Also, Liberale, solange Chuck Norris in Europa ist, vielleicht doch lieber nicht auf die Straße gehen.

Was bringt gut abgehangene amerikanische B-Movie-Actionstars dazu, mit osteuropäischen autoritären Führern zu schmusen? Steven Seagal, eine Art Brontosaurus der Martial-Arts-Movies, wurde von Wladimir Putin als "Kulturbotschafter" engagiert und erhielt die russische Staatsbürgerschaft (die serbische hat er auch). Gut, Seagal hat den 7. Dan (Meistergrad) in Aikido und Putin den 5. Dan in Judo, beides japanische Selbstverteidigungskünste, aber es muss wohl banalerweise so sein, dass die Martial-Arts-Könige einfach eine Affinität zu weit rechts stehenden starken Männern haben.

Chuck Norris müsste nicht mehr bis Budapest fahren, er hat ja Donald Trump zu Hause (für den er Wahlkampf gemacht hat). Aber der ist noch nicht ganz so weit wie Putin und Orbán. Er hat noch so etwas Ähnliches wie Demokratie zu Hause – Opposition, kritische Medien und so.

Aber wird schon noch. (Hans Rauscher, 29.11.2018)