Eine Schlauchschelle aus Edelstahl mit Schraubverschluss kostet im Baumarkt weniger als einen Euro und sieht ein wenig so aus wie der "BE Emmission Saver MD Diesel" im Webshop des Unternehmens "New Generation Bio". Der landet um 79 Euro im Warenkorb. Aber der kann im Gegensatz zur simplen Schelle die Emissionen von Dieselfahrzeugen um zehn bis 50 Prozent reduzieren. Die Schelle aus dem Hause des Innovators Herbert Renner wird vor wie ein Liebesring um das beste Stück des Autos montiert. Wichtig ist, dass das vor dem Endtopf geschieht. Das Teil "reduziert durch ein bio-energetisches Feld toxische Abgase und Feinstaub".

Nicht im Bild: Der Liebesring um die Emissionen zu reduzieren.
Foto:APA/GEORG HOCHMUTH

Vorhanden Raumenergie wird genutzt: zur Schadstoff-Veringerung

Falls Sie ein Sparefroh sind und den bio-energetischen Schadstoff-Reduktionszauber mit einer simplen Schelle aus dem Baumarkt versuchen wollen, vergessen Sie es: Die BG-Schelle arbeitet mit "mikro atomaren Schwingungsvorgängen" und wandelt "unter Nutzung der vorhandenen Raumenergie, den Kohlenstoffanteil im Abgas" um. Das könnte einen ganz neuen Spin in die Diskussion um Dieselfahrzeuge bringen. Für Benziner gibt es zum gleichen Preis und in gleicher Optik einen Lambda-Optimierer und wer nicht nur Schadstoffe vermindern, sondern auch Sprit sparen will, der greift zu den seit Jahren bewährten BE-Fuelsavern. Zugegeben, optisch geben die Teile (je nach PS-Stärke ab 299 Euro) nicht viel her: Ein Metallstift, der nur ein wenig kleiner ist als eine Zigarette, wird etwas unromantisch profan mit Kabelbindern an der Treibstoffleitung angeheftet oder an Zahnseide befestigt im Tank versenkt. Aber die Wirkung lässt uns staunen: Die Bedienungsanleitung verspricht Treibstoffeinsparungen von sechs bis mehr als 20 Prozent. Allerdings, so der Disclaimer im Prospekt: "Bei vielen alternativen Methoden ist die Methode nach wissenschaftlichen Kriterien bis heute nicht zu erklären."

Ölmultis und Lügenmedien sabotieren die Technologie

Natürlich schläft der Feind nicht. Die Ölmultis sehen wegen Renners Produkten Pfründe bedroht und die Lügenpresse steht bei Fuß mit diskreditierenden Berichten. Das habe unter anderem dazu geführt, dass der Elektronik-Handel Conrad einst die vereinbarte Listung der magischen Metallstäbe zurückgezogen habe. Der Fulesaver-Vermarkter Renner vermutet – bei einem Interview mit dem Verschwörungsgläubigen-Medium "Quer-denken.tv" – dass damit "Informationen von freier Raumenergie" unterdrückt werden sollen. (Christian Kreil, 5.12.2018)

Leuchtende Augen-Faktor: ★☆☆☆☆

Umtauschgefahr-Faktor: ★☆☆☆☆

Den Beschenkten verärgern-Faktor: ★★★★★

Bereits geöffnete Türchen des Adventkalenders