Perchtenläufe sind ein wichtiger Bestandteil der österreichischen Volkskultur.

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Informationsblatt "Österreichisches Brauchtum" für Zuwanderer und Asylwerber:

Sie sind in dieses Land gekommen, um hier Zuflucht und womöglich sogar dauernden Aufenthalt zu finden. Nun mögen Sie in diesen Tagen vielleicht von Vorkommnissen Kenntnis erlangt haben, die Ihnen sehr fremd vorkommen. Zum Beispiel von Umzügen maskierter Personen, bei denen es zu Schlägereien, sexualisierter Belästigung von jungen Frauen und schweren Verletzungen durch kleine Sprengkörper ("Böller") gekommen ist.

Es handelt sich dabei nicht um politische Unruhen und Sprengstoffanschläge. Sondern um traditionelle Umzüge, über deren Bedeutung Sie sich klar sein sollten, wenn Sie sich integrieren wollen. Es sind die Perchtenläufe, ein wichtiger Bestandteil der österreichischen Volkskultur. Dabei ziehen maskierte Burschen als "Schiachperchten" durch die Straßen. Sie tragen zottelige Felle und furchterregende Teufelsfratzen sowie umgehängte Kuhglocken, die ursprünglich dazu dienen sollten, die Winter-Dämonen zu verjagen.

Das wurde inzwischen ein Vorwand, sich zu besaufen und mit Ruten auf junge Frauen loszugehen. Aus den verschiedensten Gründen wäre es für Sie als Zuwanderer nicht ratsam, an solchen Perchtenläufen teilzunehmen. Generell handelt es sich ohnehin um einen heidnischen Brauch, den Ihnen Ihre Religion vermutlich verbietet. (Hans Rauscher, 3.12.2018)