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IAAF-Präsident Coe sieht die Bedingungen für eine Wiederaufnahme Russlands nicht erfüllt.

Foto: REUTERS/Eric Gaillard

Monte Carlo – Der Vorstand des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) hat am Dienstag entschieden, die Suspendierung des russischen Verbandes (RUSAF) zu verlängern. Die IAAF hatte Russland nach Aufdeckung des Skandals um flächendeckendes Doping im November 2015 gesperrt und von den Olympischen Spielen 2016 in Rio ausgeschlossen.

Die IAAF begründete die Beibehaltung der Sperre damit, dass zwei wesentliche Bedingungen für eine Wiederaufnahme nicht erfüllt wurden: Der Zugang zum Moskauer Analyselabor, den dort lagernden Daten und Doping-Proben sowie die bisher ausgebliebene Begleichung der Rechnung für die Arbeit der IAAF-Task-Force durch Russland in Millionenhöhe.

"Ich bin nicht überrascht, aber wir hatten gehofft, weil der Verband viel Arbeit geleistet hat", sagte RUSAF-Präsident Dmitrij Schlyachtin der Nachrichtenagentur TASS.

IAAF härter als WADA

Auch die Wiederzulassung der russischen Anti-Doping-Agentur (RUSADA) durch die Welt-Anti-Doping-Agentur am 20. September änderte die strikte Haltung des Weltverbandes nicht. Die WADA hatte die Suspendierung aufgehoben, ohne bisher Zugang zu Daten und Proben im Moskauer Labor erhalten zu haben. Russland muss dies aber bis Jahresende gewährleisten, ansonsten droht eine neuerliche Sperre.

Die Enthüllung eines flächendeckenden und systematischen Dopings in der russischen Leichtathletik durch die ARD-Dokumentation "Geheimsache Doping" im Dezember 2014 stand am Anfang des in der Sportgeschichte beispiellosen Skandals. Involviert war auch der frühere IAAF-Präsident Lamine Diack. Er soll gegen Geld Doping-Fälle vertuscht haben.

Nur einzelne Sportler zugelassen

Die IAAF hatte nach Aufdeckung des umfassenden Dopings in der Leichtathletik Russland komplett von den Olympischen Spielen 2016 in Rio ausgeschlossen. Seitdem wurde nur einzelnen Sportlern aus dem Land das Startrecht für internationale Meisterschaften und Meetings gewährt, die den Nachweis erbringen konnten, sich Doping-Tests in einem unabhängigen System zu unterziehen.

ÖLV-Präsidentin stimmt zu

Sonja Spendelhofer, die Präsidentin des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes, stellte sich hinter die Entscheidung der IAAF. "Wir sind absolut für einen sauberen Sport. Wenn die IAAF der Meinung ist, und sie hat das sicher sehr gut geprüft, dass es noch nicht passt, dass die Auflagen noch nicht erfüllt sind, stehen wir dahinter", sagte sie zur APA.

Der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) suspendierte am 13. November 2015 Russlands Verband und hielt diese Sperre seitdem aufrecht. Russische Athleten dürfen nach strenger Prüfung bei internationalen Titelkämpfen und Meetings starten. Dies sollte nach Meinung von Spendelhofer auch so beibehalten werden. "Wenn sie nachweisen könne, dass sie sauber sind und mit dem System nichts zu tun haben, sollen sie starten dürfen. Ich bin gegen Pauschalbestrafungen." (APA, 4.12.2018)