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Zoran Zaev erlitt bei dem Angriff ein Platzwunde.

Foto: Reuters

Skopje – Der frühere Chef der mazedonischen Geheimpolizei, Vladimir Atanasovski, ist am Dienstagabend in Skopje festgenommen worden. Er werde der "Vereinigung zwecks feindlicher Aktivität" verdächtigt, teilte die Staatsanwaltschaft laut Medienberichten mit. Die Festnahme erfolgte, nachdem Atanasovski von zwei Angeklagten für den Sturm aufs das Parlament im Vorjahr als einer der Organisatoren bezeichnet worden war.

Atanasovski droht eine vierjährige Haftstrafe, berichtete am Mittwoch das Internetportal "Fokus".

Mehr als 100 Verletzte

Anhänger der damals regierenden nationalkonservativen VMRO-DPMNE waren am 27. April 2017 ins Parlament eingedrungen, um die Bildung einer neuen Regierung unter dem Sozialdemokraten Zoran Zaev zu verhindern. Mehr als 100 Personen, darunter 22 Polizisten, wurden verletzt.

Der frühere Premier, Ex-VMRO-DPMNE-Chef Nikola Gruevski, war im November nach Ungarn geflüchtet, wo er unterdessen Asyl erhalten hat. Zuvor war er in Skopje rechtskräftig zu einer zweijährigen Haft wegen Amtsmissbrauchs verurteilt worden. Gegen Gruevski laufen derzeit in Skopje auch noch vier weitere Prozesse und zwei Ermittlungen. Mehrere mitangeklagte einstige Mitarbeiter des früheren Premiers wurden nach seiner Flucht festgenommen. (APA, 5.12.2018)