Der künftige Chef der SPÖ Tirol, Georg Dornauer,sagte in einer Landtagssitzung, er wolle sich eine Kollegin von den Grünen, die krankgemeldet war, "nicht in der Horizontalen vorstellen".

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Politiker, die ihr wahres inneres Wertsystem ungecoacht herauslassen, sind selten geworden. Heute widmen wir uns daher solchen echten, NLP-befreiten Typen aus der zweiten Reihe:

Der künftige Chef der SPÖ Tirol, Georg Dornauer, hat sich eine gewisse Berühmtheit erarbeitet, indem er in einer Landtagssitzung sagte, er wolle sich eine Kollegin von den Grünen, die krankgemeldet war, "nicht in der Horizontalen vorstellen". Nach Protesten entschuldigte er sich auch und versprach: "Solche Tonalitäten meinerseits gehören der Vergangenheit an." Dieses Versprechen hielt eine Nanosekunde, denn im nächsten Satz meinte er: "Sexismus entsteht beim Empfänger."

Aus dem Troglodytischen übersetzt heißt das: Selber schuld, Weibersleut', wenn ihr euch über sowas aufregt. Bemerkenswert ist die Ungeniertheit, mit der eine solche Täter-Opfer-Umkehr geäußert wird.

Sehr schön ungeniert ist auch die Antwort des weit rechts stehenden oberösterreichischen Landesrates Elmar Podgorschek (FPÖ), der vor der rechtsextremen AfD die "Austrocknung einer Zelle im Verfassungsschutz" angekündigt hatte. Dazu im Untersuchungsausschuss zur Rede gestellt, sagte er, jede Partei färbe Schlüsselpositionen um: "Dieses demokratische Recht kann uns niemand verwehren." Jawoll, und der Kampf der Freiheitlichen gegen den Postenschacher geht weiter! (Hans Rauscher, 5.12.2018)