Jakarta – Nach einem mutmaßlichen Massenmord an Bauarbeitern durch Rebellen in der Provinz Papua haben indonesische Sicherheitskräfte 16 Leichen entdeckt. Die Toten seien in der entlegenen Bergregion Nduga aufgefunden worden, sagte der örtliche Militärkommandant Binsar Panjaitan am Donnerstag. Weitere Angaben zur Identität der Leichen machte er nicht.

Zuvor hatte ein Augenzeuge von einem Massaker am Sonntag mit 19 getöteten Arbeitern berichtet. Die Leichen werden laut Panjaitan zunächst in die Stadt Timika überführt. Ob es sich bei allen Toten um ehemalige Mitarbeiter eines staatlichen Baukonzerns handelt, sei noch unklar. Weitere 15 Menschen, darunter sieben Bauarbeiter, wurden aus der Region gebracht.

Ein Augenzeuge hatte zuvor berichtet, dass etwa 50 Rebellen insgesamt 19 Arbeiter erschossen oder ihnen die Kehle durchgeschnitten haben sollen. Auf einer Facebook-Seite, die von den Rebellen der separatistischen Nationalen Befreiungsarmee von West-Papua (TPNPB) betrieben werden soll, war von 24 getöteten Arbeitern die Rede.

Regelmäßig Gewalttaten

Etwa 150 Sicherheitskräfte hatten nach den Vermissten und den Tätern in Nduga gesucht. Dabei wurden sie nach eigenen Angaben von Rebellen angegriffen. Dabei sei ein Soldat getötet und zwei weitere verletzt worden. In der Provinz, die über eine Grenze mit dem Inselstaat Papua Neuguinea verfügt, kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen.

1961 hatte Papua einseitig seine Unabhängigkeit von Indonesien erklärt. Zwei Jahre später übernahm Indonesien gewaltsam die Kontrolle über die Region und annektierte es 1969 offiziell.

Indonesien wirft den Separatisten in Papua regelmäßig Gewalttaten vor. Dem Militär wiederum werden seit Jahren Rechtsmissbrauch gegen die melanesische Bevölkerung in Papua vorgeworfen sowie außergerichtliche Tötungen von Aktivisten und friedlichen Demonstranten. (APA/AFP, 6.12.2018)