Bedrohte Art: Georg Pazderski fühlt sich als weißer Mann in Deutschland diskriminiert. In seiner AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus befinden sich 19 weitere weiße Männer sowie zwei weiße Frauen.

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Berlin – Die Berliner AfD hält weiße Männer in Deutschland für diskriminiert. "Weiße Männer sind im Zuge einer längst aus den Fugen geratenen Gender-Kampagne in den letzten Jahren für manche zum Schimpfwort geworden", erklärte der AfD-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, Georg Pazderski. Im Internet verbreitet die AfD daher einen Adventkalender, auf dem nur Männer weißer Hautfarbe zu sehen sind.

Diese müssen nicht unbedingt dem rechten politischen Spektrum entstammen, wie Pazderski hervorhob. Für den 1. Dezember wurde etwa der Schriftsteller Bertolt Brecht ausgewählt. Am Nikolaustag ist es Papst Johannes Paul II. Der dazugehörige Hashtag heißt "#JaZuWeißenMännern".

Kritik auf Twitter

Bis Weihnachten sollen weitere Männer folgen, die "unsere Zivilisation und die Entwicklung der Welt entscheidend geprägt" hätten. Heutzutage würden dagegen wegen einer "bei Grünen und Linken grassierenden Diskriminierung" weiße Männer bei Karrierechancen oder öffentlichen Auftritten benachteiligt, kritisierte Pazderski.

Auf Twitter wurde die Aktion von Nutzern als "frauenfeindlich und rassistisch" verurteilt. Andere verwiesen auf anhaltende Benachteiligungen von Frauen sowie auf rassistische Diskriminierung in erster Linie gegen Menschen nichtweißer Hautfarbe. Unter den 22 AfD-Abgeordneten im Berliner Abgeordnetenhaus sind weiße Männer jedenfalls nicht diskriminiert: Unter ihnen sind nur zwei Frauen und keine Menschen nichtweißer Hautfarbe. Im deutschen Bundestag wird die AfD von 82 Männern und zehn Frauen vertreten. (red, APA, AFP, 6.12.2018)