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Für US-Präsident Donald Trump waren die US-Midterm-Elections wenig erfreulich.

Foto: AP / Pablo Martinez Monsivais

Washington – Die US-Midterm-Wahlen sind zwar bereits seit 6. November gelaufen – in einigen Teilen der USA wird aber immer noch ausgezählt. Und weil es sich bei den westlich gelegenen Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington, wo mehrheitlich via Brief votiert wird, um Hochburgen der Demokraten handelt, hat die Partei dabei zuletzt noch immer stetig Stimmen dazugewonnen.

Wie der US-Wahlstatistiker Dave Wassermann am Donnerstag mitteilte, haben die Kandidaten der Partei dabei nun eine historische Hürde überschritten: Ihr gemeinsamer Vorsprung gegenüber den Republikanern liegt nun bei 9,7 Millionen Stimmen, was umgerechnet 8,6 Prozentpunkte ergibt. Wegen der ungewöhnlich hohen Wahlbeteiligung konnte die Partei damit den historisch höchsten Stimmenvorsprung aller bisheriger Midterm-Elections erzielen. Nimmt man den Prozentvorsprung zum Maßstab, ist es der höchste Sieg seit den Zwischenwahlen im Jahr 1986.

Damit ist – zumindest aus statistischer Sicht – ein Streit beigelegt, der seit Anfang November unter den Poliitk-Experten in den USA tobte. Sie waren sich bisher uneinig, ob das Ergebnis der Demokraten (40 gewonnene Sitze und die Mehrheit im Repräsentantenhaus, ein Verlust von zwei Sitzen im Senat) an den hohen Erwartungen vor der Wahl gemessen nun als lediglich gutes Ergebnis – wie es für die Opposition bei Zwischenwahlen oft zu erwarten ist – oder als "Blue Wave", also als großer Sieg der Demokraten zu bewerten sei, der auch Rückschlüsse auf die besondere Unpopularität von Präsident Donald Trump zulassen würde. Die neuen Zahlen lassen letzteres als plausibel erscheinen. (Manuel Escher, 6.12.2018)