Ursprünglich waren 90 Beamte im Einsatz, die Anzahl wurde im Laufe des Einsatzes jedoch erhöht.

Foto: APA/Herbert Neubauer

Aktivisten kletterten auf das Dach des Hauses.

Foto: APA/Herbert Neubauer

Rund um das Haus wurde eine Verkehrssperre verhängt.

Foto: Michael Matzenberger

Wien – Die Polizei hat am Freitag ein besetztes Haus in der Neulerchenfelder Straße 35 in Wien-Ottakring geräumt. Zu Mittag wurden die am Dach des Hauses befindlichen Aktivisten mittels Drehleiter-Gondel von Beamten auf den Boden gebracht. Widerstand gab es dabei laut Polizeisprecher Harald Sörös nicht.

DER STANDARD

Die Aktivisten hatten zuvor nicht auf die Kontaktversuche der Polizei reagiert. Stattdessen kletterten sechs von ihnen auf das Dach des zweistöckigen Gebäudes. Die Einsatzkräfte platzierten ein Sprungkissen vor dem Haus.

Auch Kräfte der Wega waren im Einsatz. Die Beamten arbeiteten sich laut Polizeisprecher Sörös "von unten nach oben durch Barrikaden."

Die ursprüngliche Zahl von 90 Beamten wurde im Laufe des Einsatzes auf mehr als 100 erhöht. Einige Beamte waren an Stationen entlang der U-Bahn-Linie U6 postiert. Außerdem waren ein Panzerwagen und ein Hubschrauber im Einsatz.

Vor ein paar Tagen sollen die Hausbesetzer Flugblätter aus dem Fenster geworfen haben, auf denen sie sich als "neue Nachbarn" vorstellten. Im Video wenden sie sich an den Eigentümer des Hauses.
DER STANDARD

Vor dem Haus postierten sich zudem ein paar weitere Aktivisten, die gemeinsam mit den Besetzern auf dem Dach Parolen skandierten. Zu hören war etwa "Die Häuser denen, die drin wohnen" und "Nele bleibt".

APA

Um ein "ungestörtes Handeln der eingesetzten Polizeikräfte zu ermöglichen und Gefährdungen von Zivilpersonen zu vermeiden", wurde rund um das Haus eine Sperre für den öffentlichen und den Individualverkehr verhängt. Davon war auch die Straßenbahnlinie 2 betroffen. Mittlerweile wurde die Sperre wieder aufgehoben.

Am Mittwoch wurde die Besetzung bekannt, laut Angaben der Aktivisten befanden sie sich schon seit zweieinhalb Wochen im Haus. Auf Transparenten forderten sie unter anderem, dass "leerstehende Gebäude keine Spekulationsobjekte darstellen oder gar dem Erdboden gleichgemacht werden sollten, um schwer leistbaren Wohnungsbauten, Büros oder Einkaufszentren Platz zu machen". Der Besitzer schaltete die Polizei ein. (APA, red, 7.12.2018)