Die Mitglieder des Ölkartells konnten sich Kreisen zufolge auf eine Drosselung der Produktion einigen.

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New York/London/Wien – Die Ölpreise sind am Freitag nach einer Einigung führender Ölstaaten auf eine überraschend starke Förderkürzung kräftig gestiegen. Delegierte des Treffens der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und weiterer Förderländer sagten in Wien, dass es eine Übereinkunft über eine Kürzung der Produktion um 1,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag gegeben habe.

Auch Russland habe der Vereinbarung zugestimmt, hieß es weiter. Die Preise zogen rund fünf Prozent an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Freitagnachmittag 63,04 US-Dollar. Das waren 2,98 Dollar mehr als am Donnerstag.

Grünes Licht vom Iran

Das Ölkartell habe sich auf eine Kürzung um rund 800.000 Barrel pro Tag verständigt, sagte Iraks Ölminister am Freitag bei dem Treffen in Wien. Die Vereinbarung gelte für sechs Monate und solle im April überprüft werden. Zuvor hatte der Iran laut einem Opec-Insider grünes Licht dafür gegeben, der zuletzt als größtes Hindernis für eine Vereinbarung galt.

Es sei ein Kompromiss mit dem Rivalen und Opec-Schwergewicht Saudi-Arabien über eine Ausnahme des Landes von der Reduzierung erzielt worden. Um die Vereinbarung in trockene Tücher zu bringen, schlossen sich umgehend Beratungen mit einer Gruppe anderer führender Ölstaaten außerhalb der Opec an – allen voran Russland. Sie sollen gebeten werden, zusätzliche Drosselungen im Volumen von 400.000 Barrel täglich beizutragen.

Zuvor hatten die in der sogenannten "Opec plus" zusammengefassten Förderländer, darunter auch Russland, lange über eine Einigung gerungen. Zuletzt war nur eine Kürzung in einem Volumen von einer Million Barrel pro Tag in der Diskussion gewesen. (APA, 7.12.2018)