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Piraten haben es im Netz zunehmen schwerer.

Foto: REUTERS

Die Bestrebungen der Copyright-Industrie, Piraterie aus dem Internet zu verbannen, haben mittlerweile ein beachtliches Ausmaß angenommen: Jeden Tag wird die Entfernung von über einer Million URLs aus dem Google-Index beantragt. Diese Häufung liegt auch daran, dass sich Google bisher standhaft wehrt, Bittorrentseiten komplett auszufiltern, weswegen die Rechteinhaber jeden einzelnen Torrent beanstanden müssen, der sie betrifft.

Neue Wege

Wie sich die Filmindustrie die Kontrolle des Internets vorstellt, zeigt nun hingegen ein Vorfall in Indien, von dem Torrentfreak berichtet. Ein Gericht in Indien hat die präventive Blockade von 12.564 unterschiedlichen Domainnamen angeordnet. Diese mussten infolge von lokalen Internetprovidern auf ihre Blacklist gesetzt werden. Das Bizarre daran: Der Großteil dieser Domains existiert bisher noch gar nicht. Hier werden also Seiten vor ihrer eigentlichen Existenz geblockt.

Bei den Domains handelt es sich Großteils um Namensvariationen von bekannten Piratenseiten. Die Originale finden sich auch in der Liste, diese machen aber gerade einmal 16 der Einträge aus.

Kein Erfolg

Anlass für diese Maßnahme ist der Film "2.0", dessen Macher sich offenbar gedacht haben, dass sie einfach einmal ausprobieren, ob so ein dermaßen breit angelegter Antrag rechtlich durchgeht. Doch der vermeintliche Erfolg ist äußerst lückenhaft. Haben doch die Betreiber der anvisierten Seiten längst Domainnamen gefunden, die nicht in der Liste zu finden waren. Vor allem aber sind mittlerweile auch bereits zahlreiche Kopien von "2.0" im Umlauf. (red, 9.12.2018)