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Nick Ayers (links) steht nicht zur Verfügung.

Foto: REUTERS /Jonathan Ernst

Washington – US-Präsident Donald Trump muss sich Insidern zufolge einen anderen Kandidaten für den Posten des Stabschefs im Weißen Haus suchen. Sein Wunschkandidat, der bisherige Stabschef von Vizepräsident Mike Pence, Nick Ayers, stehe nicht zur Verfügung, sagten zwei mit der Entwicklung vertraute Personen am Sonntag.

Ayers selbst schrieb auf Twitter lediglich, er werde das Amt bei Pence zum Jahresende aufgeben und sich dann anderweitig in Trumps Sinne politisch betätigen. Den Kreisen zufolge sind nun Finanzminister Steven Mnuchin und der als erzkonservativ geltende republikanische Abgeordnete Mark Meadows im Gespräch. Trump werde über die Nachfolge von John Kelly bis Ende des Jahres entscheiden.

Zu diesem Zeitpunkt gibt Kelly laut dem Präsidenten die Leitung der Stabsstelle auf. Der ehemalige Marine-General und Trump waren in den vergangenen Monaten wiederholt aneinandergeraten. Vor Kelly hatte Reince Priebus den Posten nach nur sechs Monaten im Amt verlassen. Den Wunschkandidaten Ayers wollte Trump Präsidialamtskreisen zufolge für zwei Jahre verpflichten, was der 36-Jährigen aus familiären Gründen aber nicht habe zusagen können.

"Ich bin gerade dabei, Gespräche mit einigen wirklich guten Leuten für die Position des Stabschefs im Weißen Haus zu führen", schrieb Trump am Sonntag nach der Erklärung von Ayers auf Twitter. Er bezeichnete es als "Fake-News", dass Ayers schon als Kellys Nachfolger gesetzt gewesen sei. Eine Entscheidung werde er bald verkünden, schrieb Trump.

Die Personaldebatte folgt auf neue Enthüllungen und schwere Vorwürfe gegen den Präsidenten. Bei den Ermittlungen gegen Trumps früheren Anwalt und Strippenzieher Michael Cohen kam heraus, dass die Staatsanwaltschaft in New York auch Trump für Straftaten verantwortlich machen könnte. Dabei geht es um die Schweigegeldzahlung an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels. Das Geld war von Cohen ausgezahlt worden, die Ermittler sehen darin eine illegale Wahlkampfhilfe.

Wenn Trump davon gewusst hat, wovon die Staatsanwälte ausgehen, könnte auch er sich strafbar gemacht haben. Der demokratische Abgeordnete Adam Schiff sagte am Sonntag, Trump könnte der erste Präsident seit langer Zeit sein, der nach seiner Amtszeit ins Gefängnis muss. (APA, 10.12.2018)