Das nicht unschelmisch so benannte "Institut ohne direkte Eigenschaften" ist dafür, der österreichischen Rotweinsorte Zweigelt den Namen zu entziehen und sie auf "Blauer Montag" umzutaufen.

Denn der Erfinder der 1922 aus einer Kreuzung von St. Laurent und Blaufränkisch entstandenen Rebsorte, Fritz Zweigelt, war ein glühender Nazi. Den Namen Zweigelt erhielt die Rebsorte allerdings erst 1975. Das war auf dem Höhepunkt der Ära Bruno Kreiskys, der seine dreimalige absolute Mandatsmehrheit u. a. auch der Politik der "Versöhnung" mit vielen "Ehemaligen" verdankte. Man hatte sich 1975 bei der Namensgebung wohl nichts gedacht.

Heute schon eher. Hinter der Aktion steht immerhin der ausgewiesene NS-Historiker Robert Streibel. Allerdings könnte man meinen, es gäbe im Zusammenhang mit dem Komplex Rechtsextremismus / nationalsozialistisches Gedankengut brennendere Probleme. Wenn etwa der FPÖ-Obmann H.-C. Strache im STANDARD-Interview auf die Frage nach seiner deutschnationalen Schülerburschenschaft Vandalia sagt: "Die burschenschaftliche Bewegung ist ja eine Freiheitsbewegung", dann wäre da viel eher Korrekturbedarf. Oder bei den Straflagerfantasien eines Waldhäusl.

Man kommt mit dem Korrigieren rechter "Einzelfälle" heute ja kaum nach. Die Umbenenner des Zweigelt müssen sich da hinten anstellen. (Hans Rauscher, 10.12.2018)