Ramallah – Israelische Sicherheitskräfte sind nach einem Angriff auf mehrere Israelis im Westjordanland in die palästinensische Stadt Ramallah eingedrungen und haben die Büros der amtlichen Nachrichtenagentur Wafa durchsucht. Im Zuge des Einsatzes sei es wenige hundert Meter vom Sitz des Präsidenten Mahmoud Abbas entfernt zu vereinzelten Zusammenstößen gekommen, berichteten AFP-Reporter.

Nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmondes wurden zwei Menschen verletzt. Einer Erklärung von Wafa zufolge durchsuchten die Soldaten die Redaktionen für Foto und Text. Eine Sprecherin der israelischen Armee wollte die Aktion nicht kommentieren. Ob es einen Zusammenhang mit dem Angriff am Sonntag gab, ließ sie ebenfalls offen.

Schwangere schwer verletzt

Nach Angaben der israelischen Armee wurde am Sonntagabend aus einem palästinensischen Auto heraus das Feuer auf eine Busstation nahe der israelischen Siedlung Ofra eröffnet. Sieben Menschen wurden dabei verletzt, eine 21-jährige Schwangere schwer. Ärzte brachten das Kind in der Nacht per Notoperation zur Welt. Während sich der Zustand der Mutter am Montag stabilisierte, ging es dem Baby schlechter.

"Leider hat es eine Verschlechterung beim Zustand des Babys gegeben", sagte eine Krankenhaussprecherin. Die anderen Verletzten befänden sich nicht in Lebensgefahr. Die Armee teilte mit, dass die Täter noch nicht gefunden wurden. Es werde aber "intensiv" nach ihnen gesucht.

Die im Gazastreifen regierende radikalislamische Hamas begrüßte den Angriff. Der Vorfall beweise, dass der "Widerstand" im Westjordanland noch lebendig sei. (APA, 10.12.2018)