Knigge-Expertin Juanita Hieble erklärt im ORF-2-Morgenmagazin die Benimmregeln zur Weihnachtsfeier.

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Einer der vielen unangenehmen Teile des Erwachsenseins ist, dass man sich das ganze Jahr über benehmen muss. Um das ein bisschen abzufedern, hat Gott die Weihnachtsfeier geschaffen, wo sich alle, die ihre Lebenszeit in den vergangenen zwölf Monaten an ein Unternehmen verkauft haben, ein bisserl aufführen können.

Aber selbst dieser Spaß wird einem von manchen verdorben, diesmal vom ORF. Der lud am Dienstag in die Morgenschiene Guten Morgen Österreich eine Benehmensexpertin von der Knigge-Akademie Vorarlberg (ja, die gibt es tatsächlich). Die Auskennerin erklärt, wie Mitarbeiter die zahlreichen Fettnäpfchen in der feiergewordenen Vermischung aus Privatem und Beruflichem vermeiden können. Und nimmt der Sache damit den ganzen Spaß – zumindest für die, die am nächsten Tag Gesprächsstoff wollen.

Es fängt einfach an: Kleide dich passend. Keine zerissene Jeans, keine Micky-Maus-Krawatte (schade). Auch zu körperbetont soll es nicht sein: Zu viel nackte Haut oder eng anliegender Stoff sind Tabu – gute Nachrichten für Freundinnen und Freunde des ausgewaschenen Kapuzenpullis.

Heikle Themen sollten im Gespräch unter Kollegen gemieden werden. Und wenn man einer Kollegin gegenübersitzt, mit der man sonst nicht mehr als Grußworte wechselt? Über den Ort der Feier sprechen, empfiehlt die Expertin. Oder über das Essen. Vielleicht den Wein: "Ah, der kommt aus der Wachau. Da war ich auch schon auf Urlaub", schlägt die Kniggologin vor.

Der Beispieldialog darf als Warnung vor lähmender Langeweile auf der Weihnachtsfeier bei "richtigem Benehmen" verstanden werden. Dann doch lieber ins Fettnäpfchen. (Sebastian Fellner, 11.12.2018)