Der für sein aktivistisches Vorgehen bekannte US-Investor Elliott hat sich beim französischen Getränkekonzern Pernod Ricard eingekauft und macht nun Insidern zufolge Druck aufs Management.

Der Vorstand solle zur Verbesserung seiner Renditen 500 Millionen Euro an Kosten einsparen, wie Reuters von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person am Mittwoch erfuhr. Auch die Fusion mit einem großen Wettbewerber sei als eine Möglichkeit aufgezeigt worden. Der Hedgefonds Elliott hatte zuvor mitgeteilt, mit 2,5 Prozent an dem Ramazotti- und Absolut-Vodka-Hersteller beteiligt zu sein.

Harscher Umgang

Der für seinen oftmals harschen Umgang mit dem Topmanagement von Unternehmen bekannte Investor hatte zuletzt unter anderem beim Industriekonzern Thyssenkrupp, beim Energiekonzern Uniper und beim schwächelnden Anlagenbauer Gea von sich reden gemacht. Der Fonds des Milliardärs Paul Singer ist darauf spezialisiert, in hochriskante Wertpapiere zu investieren. Weltbekannt wurde Elliott im Zuge eines jahrelangen Streits mit Argentinien: Elliott kaufte 2001 argentinischen Anleihen, als die Pleite des Landes absehbar war. Als Argentinien einen Schuldenschnitt mit seinen Gläubigern vereinbarte, klagte Elliott dagegen. Man einigte sich im Zuge eines Schlichtungsverfahrens, Elliott bekam mehr als andere Gläubiger.

Pernod Ricard, weltweit zweitgrößter Spirituosenhersteller, hatte im Oktober mitgeteilt, von einer starken Nachfrage in Indien und China zu profitieren. Der Vorstand warnte aber vor künftig geringeren Wachstumsraten. (red, 13.12.2018)