Nachdem am Montag die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft mit einem Streik für Ausfälle sorgte, gibt es nun eine Einigung.

Foto: imago/Ralph Peters

Berlin – Die Deutsche Bahn AG und die Gewerkschaft EVG haben ihren Tarifkonflikt beigelegt und sich auf eine Lohnerhöhung von insgesamt 6,1 Prozent in zwei Stufen geeinigt. Zum 1. Juli 2019 sollen die Löhne um 3,5 Prozent steigen, ein Jahr später noch einmal um 2,6 Prozent, wie die EVG und die Bahn AG am Samstag in Berlin mitteilten. Zudem erhalten die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 1.000 Euro.

Die neuen Tarifverträge gelten rückwirkend vom 1. Oktober 2018 bis zum 28. Februar 2021 und haben damit eine Laufzeit von 29 Monaten. Weiter ungelöst ist der Tarifstreit mit der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL), die die Verhandlungen für gescheitert erklärt hat und zunächst in die Schlichtung müsste. Dennoch sind Streiks bei der Bahn AG in diesem Jahr abgewendet. Die GDL darf zu einem Streik nach geltender Vereinbarung erst nach dem Ende einer Schlichtung aufrufen.

160.000 Beschäftigte betroffen

Die EVG, die einen Großteil der Mitarbeiter vertritt, hatte am Montag ihre Forderungen mit einem mehrstündigen Warnstreik unterstrichen und damit landesweit erhebliche Störungen im Zugverkehr verursacht. In dem Tarifkonflikt geht es um insgesamt rund 160.000 Beschäftigte, von denen die EVG die meisten vertritt.

EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba sprach nach viertägigen Verhandlungen in Berlin von einem "Erfolg auf ganzer Linie". Die EVG habe in sehr schwierigen Verhandlungen mit der Deutschen Bahn alle ihre 37 Forderungen durchgesetzt. DB-Personalvorstand Martin Seiler sagte: "Der Abschluss ist ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung für unsere Belegschaft und ein großer Schritt in eine noch modernere Tarif- und Arbeitswelt." Nun könne sich das Unternehmen mit ganzer Kraft darauf konzentrieren, die Agenda für eine bessere Bahn umzusetzen und bei Qualität und Pünktlichkeit besser zu werden.

Für die neun Monate vom Auslaufen des Tarifvertrages bis zur ersten prozentualen Lohnerhöhung wurde die Einmalzahlung vereinbart, die laut EVG im kommenden Februar ausgezahlt wird. Die Lohnerhöhung sei einschließlich des sogenannten EVG-Wahlmodells erreicht worden, hieß es weiter. Demnach könnten die Beschäftigten erneut zwischen 2,6 Prozent mehr Geld, sechs Tagen mehr Urlaub oder einer Arbeitszeitverkürzung wählen. (APA/Reuters, 15.12.2018)