Doha – US-Präsident Donald Trump hat der Türkei nach Angaben der Regierung in Ankara die Auslieferung des Predigers Fethullah Gülen zugesagt. Trump habe gegenüber seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan bei einer Begegnung am Rande des G20-Gipfels in Argentinien erklärt, die USA arbeiteten an der Überstellung Gülens und weiterer Personen, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Sonntag in Doha.

"In Argentinien hat Trump Erdogan gesagt, sie arbeiteten daran, Gülen und andere auszuliefern", erklärte Cavusoglu. Erdogan macht den im US-Exil lebenden Gülen für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich und bemüht sich seit langem um dessen Auslieferung aus den USA. Vergangene Woche kündigte Erdogan an, er werde einen neuen Anlauf starten, um die Finanzströme der Gülen-Bewegung im Ausland abzuschneiden. Nach dem Scheitern des Aufstands wurden Zehntausende Menschen in der Türkei verhaftet oder aus dem Staatsdienst entlassen. Gülen weist die Vorwürfe zurück.

Gülen-Bewegung in Deutschland legal

Die Türkei wirft auch Deutschland vor, nicht hart genug gegen Anhänger der Gülen-Bewegung vorzugehen. Deutschland sei weit davon entfernt, den türkischen Forderungen zu entsprechen, kritisierte Cavusoglu Mitte November. Erdogan hatte im September von Deutschland die Auslieferung von Hunderten Anhängern der Gülen-Bewegung gefordert. Im Gegensatz zur kurdischen Arbeiterpartei PKK ist die Gülen-Bewegung in Deutschland nicht verboten. (Reuters, 16.12.2018)