Moskau – Drei Monate nach der Annullierung des Wahlergebnisses wegen Betrugsvorwürfen ist im äußersten Osten Russlands eine Gouverneurswahl nachgeholt worden. Bei dem neuerlichen Urnengang in der Region Primorje am Sonntag würden die Gesetze "strikt eingehalten", sagte ein Vertreter der Wahlkommission russischen Medien. Es gebe keine Hinweise auf massenweise Verstöße gegen die Vorschriften.

Die Gouverneurswahl musste erneut abgehalten werden, nachdem die Wahlkommission die erste Abstimmung vor drei Monaten in einem für Russland ungewöhnlichen Schritt für ungültig erklärt hatte. Damals hatte es massenhaft Beschwerden darüber gegeben, dass die Wahl zugunsten des vom Kreml unterstützten Kandidaten Andrej Tarasenko gefälscht worden sei.

An Rückhalt verloren

Präsident Wladimir Putin setzte anschließend den früheren Gouverneur der Sachalin-Insel, Oleg Koschemjako, als geschäftsführenden Gouverneur in Primorje ein. Dieser trat bei der Abstimmung am Sonntag als unabhängiger Kandidat an und lag laut Umfragen vorn. Neben ihm traten noch drei andere Kandidaten an.

Bei den Regional- und Kommunalwahlen im September hatte die Regierungspartei Einiges Russland deutlich an Rückhalt verloren. Viele Russen zeigten sich verärgert über wachsende Armut und eine von Putin vorangetriebene, umstrittene Rentenreform. (APA, 16.12.2018)