Gaza – Kurz nach mehreren Anschlägen auf Israelis im besetzten Westjordanland haben Zehntausende Palästinenser den 31. Gründungstag der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen gefeiert. "Was im Westjordanland passiert, ist eine weitere Intifada" (Palästinenseraufstand), sagte Hamas-Chef Ismail Haniyeh am Sonntag in Gaza.

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Zehntausende kamen zu den Feierlichkeiten in Gaza-Stadt.
Foto: REUTERS/Ibraheem Abu Mustafa

"Die jüngste Eskalation im Westjordanland war eine Antwort auf die Demütigung unseres Volkes." Dies sei nur der Anfang weiterer Einsätze, bis der von US-Präsident Donald Trump angekündigte Friedensplan zerstört sei.

Immer wieder Gewalt

Die Hamas ist die zweitgrößte Palästinenserorganisation. Die am 14. Dezember 1987 gegründete Gruppe bestreitet das Existenzrecht Israels und fordert die gewaltsame Errichtung eines islamischen Palästinas vom Mittelmeer bis zum Jordan. Ihr militärischer Arm hat immer wieder tödliche Terroranschläge auf Israelis verübt. Seit Mai 2017 ist Haniyeh Chef der Hamas, die unter anderen EU und USA als Terrororganisation einstufen.

Mitglieder der al-Qassam Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, waren auch zugegen.
Foto: APA/AFP/SAID KHATIB

Ein Komitee des israelischen Parlaments stimmte indes für einen Gesetzesvorschlag zur Legalisierung von 66 illegalen Außenposten im Westjordanland, wie israelische Medien berichteten. Israel unterscheidet zwischen Siedlungen, die mit Genehmigung der Regierung gebaut wurden, und illegalen Außenposten. Nach internationalem Recht sind alle Siedlungen illegal. Zuvor hatten nach Medienberichten Siedler, aber auch Mitglieder der Regierung, vor dem Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu protestiert und unter anderem die Legalisierung illegaler Gebäude in der Siedlung Ofra gefordert.

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Die grünen Fahnen sind typisch für die Hamas.
Foto: REUTERS/Ibraheem Abu Mustafa

In den vergangenen Tagen starben bei zwei Anschlägen im Westjordanland zwei israelische Soldaten und ein Baby. Insgesamt vier mutmaßliche palästinensische Attentäter wurden nach israelischen Angaben bei ihren eigenen Angriffen oder späteren Festnahmen getötet. Am Freitag erschossen israelische Soldaten nach palästinensischen Angaben einen 18-Jährigen bei Zusammenstößen nahe Ramallah. (APA, 16.12.2018)