Bild nicht mehr verfügbar.

Amazon will sich nicht mehr um unprofitable Güter kümmern.

Foto: SHANNON STAPLETON / REUTERS

Eine Plattform, auf der es praktisch alles zu kaufen gibt: Mit diesem Ansatz hat Amazon eine beeindruckende Dominanz im Online-Handel aufgebaut. Nun scheint man in dieser Hinsicht aber eine Kurskorrektur vorzunehmen – zumindest eine kleine. Mit dem Blick auf die Profitmaximierung will der Händler seine Warenhäuser aufräumen, berichtet das Wall Street Journal.

Crap

Unter dem Namen "Crap" ("Can't realize a profit" – können keinen Profit erzielen) hat Amazon eine Gruppe von Produkten identifiziert, die man aus dem eigenen Angebot werfen will. Konkret geht es dabei um DInge des alltäglichen Bedarfs, die mit sehr geringen Margen verkauft werden, aber gleichzeitig viel Lagerplatz verbrauchen. Laut dem Bericht fallen etwa Wasserflaschen, Papierhandtücher oder Snacks in diese Kategorie.

In einigen anderen Fällen will man nicht ganz so weit gehen, sondern Optimierungen vornehmen. So arbeite man mit diversen Herstellern zusammen, um sie platzsparender zu verpacken. Große Partner wie Coca-Cola sollen hingegen ihre Getränke künftig direkt an die Kunden schicken, anstatt den Umweg über ein Amazon-Auslieferzentrum zu wählen.

Drittanbieter

Auch sonst bedeutet die Streichung aus Amazons eigenem Programm nicht, dass die betreffenden Produkte nicht mehr über die Plattform verkauft werden sollen. Viel mehr geht das Unternehmen davon aus, dass Drittanbieter diese Lücke füllen werden. Die eigenen Lagerräume will man mit solchen Dingen aber eben nicht mehr belasten.

Status

Auf Amazon machen Käufe bei Drittanbietern mittlerweile rund die Hälfte sämtlicher Transaktionen aus. Der Händler hat sich dabei eine dominante Position erarbeitet. So zeigte etwa eine Studie von Emarketer vor einigen Monaten, dass in den USA bereits jede zweite Produktsuche direkt bei Amazon beginnt – womit man in dieser Hinsicht wichtiger als Google geworden ist. (red, 17.12.2018)