Kuala Lumpur / New York – Malaysia hat gegen Goldman Sachs im seit Jahren andauernden Streit um einen mutmaßlichen Korruptions- und Geldwäscheskandal beim Staatsfonds 1MDB geklagt. Die Regierung fordert Milliardenstrafen von der US-Bank und will zwei ehemalige Mitarbeiter für bis zu zehn Jahre ins Gefängnis bringen, wie Malaysias Generalstaatsanwalt Tommy Thomas am Montag mitteilte.

Tochterfirmen von Goldman Sachs und den angeklagten Ex-Angestellten werden irreführende Angaben vorgeworfen im Zusammenhang mit der Veruntreuung von 2,7 Mrd. US-Dollar (2,4 Mrd. Euro) bei der Ausgabe dreier Anleihen des 1MDB-Fonds. Goldman soll überhöhte Gebühren eingestrichen und letztlich 600 Mio. Dollar eingenommen haben.

Anschuldigung zurückgewiesen

Goldman Sachs wies die Anschuldigungen in einer Stellungnahme zurück und kündigte an, sich energisch zu verteidigen. Die Wall-Street-Firma betonte, weiterhin bei allen Ermittlungen zu kooperieren. Die Aktie der Bank notierte vorbörslich mit knapp zwei Prozent im Minus.

Der 1MDB-Fonds, aus dem Gelder verschwunden und an malaysische Regierungsmitglieder zurückgeflossen sein sollen, war 2009 zur Wirtschaftsförderung des Landes eingerichtet worden. Wegen Betrugs- und Geldwäscheverdachts laufen jedoch schon länger weltweite Ermittlungen unter Leitung des US-Justizministeriums.

Bereits Mitte November hatte der malaysische Finanzminister eine volle Rückzahlung der Gebühren von Goldman verlangt. Die US-Justiz hat mindestens drei frühere Banker von Goldman Sachs mit 1MDB in Verbindung gebracht. Einer davon, gegen den sich nun auch die Klage Malaysias richtet, hat sich in den USA schon schuldig bekannt. (APA, 17.12.2018)