2018 war ein episches Spielejahr. Es brachte etliche herausragende Blockbuster, aber auch mitreißende Indie-Games und gute Smartphone-Spiele für zwischendurch hervor. Es müssen aber nicht immer neue Titel sein. Diese Spiele haben es uns 2018 am meisten angetan.

Daniel Koller (Games-Ressortleiter)

"Rimworld"

Beim ersten Aufeinandertreffen mit Rimworld hätte ich mir nicht gedacht, dass ich derart viele Stunden in dieses Game investieren werde. Es war aber heuer eindeutig jenes Spiel, das mich am meisten gefesselt hat. Ehrlich gesagt traue ich mich auch gar nicht aufzurufen, wie viele Stunden ich in diesem Jahr damit verbracht habe, meine Kolonien aufzubauen und dann qualvoll sterben zu sehen. Seit Oktober 2018 ist Rimworld übrigens nicht mehr im Early-Access-Stadium, ich kann das Spiel Fans von Aufbau-Strategiespielen wirklich ans Herz legen. Aber Achtung: Es macht süchtig.

"God of War"

Die God of War-Serie ist größtenteils bisher bei mir vorbeigezogen. Die Action-Adventure-Serie mit dem mordenden Halbgott hat mich bislang eher kalt gelassen. Mit dem neuesten Exklusiv-Ableger für die Playstation haben die Entwickler das Game aber in eine neue, ernste Richtung gelenkt, die es mir thematisch abseits von den hervorragenden Schlachten angetan hat. Das Spiel ist einer der wenigen Games, das ich in meiner Freizeit fertig gespielt habe. Das alleine verdeutlicht mir, wie spannend und mitreißend der Trip mit Kratos und seinem "Boy" Atreus war.

"Anstoss 3"

Werde ich dieses Spiel jemals beiseite legen? Wahrscheinlich nicht. Die Fußballsimulation der deutschen Spieleschmiede Ascaron aus dem Jahr 2000 fesselt mich Jahr für Jahr aufs neue. Auch heuer ist wieder dieser Drang gekommen, eine neue Mannschaft zu übernehmen, diese aus der untersten Liga bis ganz nach oben zu führen und gleichzeitig künftige Weltfußballer auszubilden. Dank aktuellen Datenbanken fühlt sich die Nutzung des Games nicht allzu sehr nach einer Zeitreise in die Vergangenheit an. Segas Football Manager 2019 konnte mich auch begeistern, irgendwann wurde dann aber doch wieder zu Anstoss 3 zurückgekehrt.

Tynan Sylvester

Zsolt Wilhelm (Bub für alles)

Ich hatte das vergnügen, heuer gleich drei Ausnahmewerke für Kollege Daniel spielen und testen zu dürfen. God of War, Red Dead Redemption 2 und Marvel's Spider-Man haben für mich einmal mehr bewiesen, dass cineastische Single-Player-Games immer einen Platz in diesem Medium haben werden – so sehr die Industrie den milliardenschweren Online-Games hinterherjagt. Also wer Gefallen am Zerfleischen nordischer Götter findet, die Abwärtsspirale eines Western-Outlaws hinunterrutschen will oder endlich (!) ein richtig gutes Comicheldenspiel abseits von Batman Arkham erleben möchte – mit diesen drei Titeln ist man in den Feiertagen bestens beschäftigt.

Aber wenn ich ehrlich bin, war mein unterhaltsamstes Gamingerlebnis heuer nach monatelanger Abstinenz als Jungpapa trotzdem eine sagenhafte Partie Worms 2 Armageddon auf der PS3 eines alten Schulfreundes. Gute Gesellschaft macht gute Spiele. Und endlose Schadenfreude auch.

PlayscopeTrailers

Andreas Hagenauer (Redakteur Sport)

"Candy Crush"

Candy Crush ist ein Meister der Täuschung. So süß, so knuffig und so unschuldig kommt es daher, und doch ist es am Ende das Crack der Mobile Games. Crack Crush also. Dem kurzen, aber unheimlich befriedigendem High, wenn man ein Level geschafft hat, gehen unzählige Minuten bzw. Stunden voran, in denen das Spiel, die Macher und vor allem die achso liebe Zuckerfee "Fifi" verteufelt wird. "Was ist das schon wieder für ein Dreckslevel?" Das Prinzip ist bekannt und unheimlich beliebt: ein paar Bonbons verschieben und die Anforderungen zum Levelaufstieg erfüllen. Eigentlich easy. Man munkelt, selbst im Parlament werden auf dem einen oder anderen Display Zuckerl zerschossen.

Je größer der Fortschritt, desto höher die Anforderungen, und irgendwann ist man sich sicher, dass das Spiel direkt in der Hölle programmiert wird. Ich selbst musste heuer in den kalten Entzug: "Wollen Sie die App Candy Crush wirklich löschen?" Gott ja. Wenn aber die Person neben mir im Bett seit Tagen an einem Level verzweifelt, werde auch ich schwach und versuche, natürlich aus reiner Selbstlosigkeit, zu helfen. Die Person neben mir ist dann meist schon lange eingeschlafen und ich fluche noch immer: "Fifi, was ist das schon wieder für ein Dreckslevel?"

"Overwatch"

Ja, ich spiele Overwatch auf der Konsole. Ja, ich weiß, dass Shooter auf der Konsole von ernstzunehmenden Shooteranten müde belächelt werden – wenn überhaupt. Overwatch hat mich aber gepackt und lässt mich nicht mehr los. Hersteller Blizzard ist eigentlich ganz lieb zu seinen Gamern: Hie und da betritt ein neuer Held die witzige Comic-Arena, Events und Skins werden laufend aktualisiert. Seit dem Release musste ich keinen Cent zusätzlich in das Spiel investieren. Das Prinzip stimmt, die Balance auch. Overwatch ist ein Teamshooter: Ohne Kommunikation mit den manchmal zufälligen Mitspielern wird’s happig. Das kann nerven, tut es ab einer gewissen Ernsthaftigkeit aber nicht mehr allzuoft. Dass die Genauigkeit beim Zielen mit den Playstation-Sticks leidet, ist mir wurscht, denn ich weiß, dass es für eine professionelle E-Sports-Karriere zu spät ist. Dafür sind die Kids zu gut und ich einfach zu schlecht. Wenn der Controller in der Ecke ist, bleibt aber vor allem eines: Es macht unheimlich Spaß.

"God of War" vs. "Red Dead Redemption 2"

Ich bin ein Blockbuster Gamer. Die große Gaming-Industrie holt mich immer noch ab. Man kann den Indie-Knüppel gerne aus dem Sack holen. Denn heuer haben vor allem God of War und Red Dead Redemption geliefert. God of War hat mich überrascht, und das in vielerlei Hinsicht. Als Neuling der Serie wusste ich anfangs nicht allzuviel mit dem grantigen, pensionierten Supertypen Kratos anzufangen, aber schon nach den ersten Minuten konnte ich die Finger nicht mehr vom Controller lassen. God of War ist wunderschön, God of War ist überraschend witzig und God of War ist für Casual-(Blockbuster)-Gamer wie mich durchaus anspruchsvoll, ohne spielerisch zu langweilen oder mit Gemeinheiten zu nerven. Und: Es gibt mir eine Richtung, einen Pfad vor. Open-World-Games waren damit für mich vorerst erledigt, ich wollte dass mich ein Spiel leitet und mir nicht nur zig Möglichkeiten zur Entfaltung bietet. Und dann kam Red Dead Redemption 2: Cowboy ex machina also.

Das Spiel um Arthur Morgan ist derart opulent, dass es dann doch wieder Spaß macht. Über die klobige Steuerung wurde schon genügend gemault, aber wenn die Stunden verstreichen, weil man gerade dieses eine perfekte Eichhörnchen abzupfeilen versucht oder man den nächsten Bankraub vorbereitet oder einfach nur mit seinem Lieblingsgaul ("Good girl, Gerda") über die Prärie zimmert, dann ist man genau dort, wo man sein will: in einer anderen Welt.

Softonic

Muzayen Al-Youssef (Redakteurin Web)

"Divinity: Original Sin 2 – Definitive Edition"

Als Divinity: Original Sin 2 im vergangenen Jahr erschien, lieferte Larian Games ein Meisterwerk im Bereich rundenbasierter RPG-Spiele. Mit unzähligen Möglichkeiten, Probleme zu lösen, viel Spielerfreiheit in einer offenen Welt, Koop-Möglichkeiten und einem ausgeklügelten Kampfsystem avancierte das Game bereits 2017 mit Leichtigkeit zu meinem persönlichen Top-Spiel des Jahres. Heuer setzte Larian noch einmal drauf – die Story des im Original etwas schwächelnden vorletzten Aktes wurde maßgeblich erweitert, die Bugs ausgeräumt und die Kämpfe verbessert. Für alle Fans erzählerisch sowie mechanisch starker Rollenspiele lohnt sich also auch im heurigen Jahr ein Urlaub nach Rivellon – und das nicht nur metaphorisch, denn eine Spielzeit von über 70 Stunden ist bereits ohne den vielen Mods keine Seltenheit.

"Jackbox Party Pack 5"

Jedes Mal, wenn Sie das Klo besuchen, erleichtern Sie sich eines 50-Euro-Scheines. Blöderweise kommt aber jedes Mal auch ____ heraus. Halten Sie den Schmerz aus oder besuchen Sie einen Arzt?

Würden Sie nun Split The Room, eines der Spiele des neuen Jackbox Party Packs spielen, müssten Sie und Ihre Mitspieler den Leerraum solcher Szenarien füllen. Ihr Ziel: Dafür sorgen, dass im anschließenden Voting so viel Uneinigkeit wie möglich herrscht. Ähnlich kreative Spielprinzipien haben auch die vier anderen Spiele des Pakets – in einem nimmt man etwa als Roboter an einem Rap Battle teil (ja, der Roboter rappt alles, was Sie schreiben), in einem anderen muss man Lösungen für selbsterfundene Probleme lösen. Für Spieleabende sind die Jackbox Party Packs für mich persönlich unverzichtbar geworden – das fünfte ist ein weiterer, sehr gelungener Zusatz.

Jackbox Games

Georg Mahr (Community Manager)

"Counter-Strike: Global Offensive"

Als waschechter Ego-Shooter-Veteran werde ich den Branchenprimus unter den FPS-Multiplayer-Titel wohl niemals weglegen. Auch heuer weist die Gamingplattform Steam CS:GO als mein am meisten gespieltes Spiel aus. Das Teamplay beim klassischen "5on5" hält mich auch noch fast 20 Jahre später bei der Stange. Egal ob eine kurze Runde am Public Server, ein organisiertes Match mit Freunden oder beim Zusehen auf Twitch, es ist einfach immer wieder eine Hetz. Eine neue Spielerei kam mit dem originellem Battle-Royale-Modus übrigens auch noch dazu – wem's gefällt.

"Madden NFL 19"

Meine persönliche Trendanalyse über die letzten Jahre zeigt bei den Sportspielen vor allem eines: Immer weniger Fifa, dafür immer mehr Madden. Der in unseren Breitengraden wesentlich weniger bekannte Football-Titel aus dem Hause EA zählt für mich zu den besten Sportsimulationen am Markt. Taktischer Tiefgang ist sogar noch ein Stück weit mehr vorhanden als beim Titel mit dem kugelrunden Leder. Eierlaberl rules!

EA SPORTS

Kevin Recher (Audience Developement & UGC)

"Horizon Zero Dawn"

Eigentlich dürfte ich das gar nicht laut sagen, aber Horizon Zero Dawn ist eigentlich das Zelda, das ich mir für die Switch gewünscht habe. Und ja, 2018 war ich spät dran, mich mit Aloy in eine postapokalyptische (Mittelalter?-)Welt zu begeben, um gegen hochtechnisierte und hochmörderische Roboter-Viecher zu kämpfen. Man borgte, nicht stahl, die besten Elemente von der "Zelda"-Reihe: Offene Welt, Sidequests, tolle Story, und, Gott ja, so eine Art Dungeon, die ich in Breath of the Wild so sehnlichst vermisst habe. Und nach meinem desaströsen Ausflug auf den Kontinent von Witcher 3 war ich umso glücklicher zu sehen, dass die Rollenspiel-Elemente simpel gehalten wurden. Ich meine, das Spiel ist sauschwer und ab einem Zeitpunkt hab ich mich vor den Metallmonstern mehr versteckt als sie zu bekämpfen, dennoch hat mich das Game gefesselt wie kaum ein anderes – und gezeigt, wie eingerostet ich als Gamer mittlerweile bin.

"Super Smash Bros. Ultimate"

Okay, der neue Teil ist erst seit ein paar Wochen erhältlich, aber es gibt kaum etwas Lustigeres als sich mit Nintendofiguren gegenseitig die Schädel einzuschlagen. Oder sagen wir eher, sich zu hauen – es ist immer noch Nintendo. Ultimate ist schnell, spaßig und kurzweilig wie eh und je. Und meinen Bruder, der immer nur die schwergewichtigen Haudrauf-Charaktere wählt mit den agilen und technisch herausfordernden weiblichen Figuren (Ich liebe dich Zero Suit Samus) zu vernichten, hilft dem Spielspaß halt auch auf die Sprünge.

Und: Zehn Minuten "Fortnite"

PlayStation

Sebastian Kienzl (Datenjournalist)

"Divinity: Original Sin 2"

D:OS2 ist ein Spiel, in dem oft Unvorhergesehenes passiert: verrückte Wendungen in der Story, abgefahrene Charaktere und Kettenreaktionen, die die eigene Gruppe binnen Augenblicken auslöschen. Wie ich dieses Jahr erfahren konnte, wird dieses Erlebnis nur noch besser, wenn man es in einer Koop-Kampagne teilen kann. So hätte ich nach dem x-ten Versuch, einen besonders eigenwilligen Endgegner zu besiegen wohl frustriert aufgegeben, zu zweit aber wurde unsere Planung nur mit jedem Mal intensiver: wir entwickelten Hypothesen und Taktiken (nur um sie meist wenig später zu verwerfen), bis wir schließlich, gemeinsam, triumphierten.

Zudem muss man sich im Koop-Modus nur um einen Teil der Charaktere kümmern: ein schöner Nebeneffekt für Leute wie mich, die die Aussicht auf das Verwalten von bis zu vier Fähigkeitenleisten und Inventaren eher abtörnt als vorfreudig macht.

"Into The Breach"

Das Interface hat es mir in Into the Breach besonders angetan: Zu jedem Zeitpunkt wird mir alle relevante Information vermittelt, die Konsequenzen meiner Entscheidungen sind jederzeit – beinahe komplett – absehbar. Das bedeutet, dass sich jeder deplatzierte Robo-Faustschlag, jede kassierte Rieseninsekten-Attacke, jede verlorene Runde auf etwas zurückführen lässt, das ich im Vorfeld besser machen hätte können.

Der Schwierigkeitsgrad ist trotzdem knackig und wiederholte Fehlentscheidungen führen bald zu brenzligen Situationen – wobei ich durch das Feedback immer das Gefühl habe, etwas fürs nächste Mal gelernt zu haben. Diese Fairness, gepaart mit dem Umstand, dass es genauso Spaß macht, das Spiel für fünf Minuten aufzudrehen oder einen ganzen Nachmittag damit zu verbringen, hat Into the Breach dieses Jahr zu meinem stetigen Begleiter gemacht.

"Minit"

Es war in erster Linie Neugier, die mich bewegte, Minit auszuprobieren – denn die Prämisse des Spiels klang für mich zunächst furchtbar nervenaufreibend: die eigene Spielfigur stirbt alle 60 Sekunden, nur um im eigenen Häuschen wieder aufzuerstehen und binnen der nächsten Minute wieder ein kleines Bisschen im Spiel voranzukommen.

Was aber dieser Pitch nicht abbildet, ist der Rausch der Geschwindigkeit, der einen beim Spielen erfasst: Die eigene Route noch ein bisschen optimieren, damit man es diesmal rechtzeitig zum nächsten einzusammelnden Gegenstand schafft; vor einem weiteren Mini-Rätsel zu stehen und blitzschnell zu entscheiden, ob die verbleibenden zehn Sekunden reichen, um es zu lösen. So wird jede Minute zum kleinen, persönlichen Speedrun, ohne dass man gleich Ambitionen haben müsste, einen Weltrekord aufzustellen.

DevolverDigital

Rainer Sigl (Freier Games-Journalist)

"Assassin’s Creed: Odyssey"

Ich gebe zu, dass ich kein großer Fan der früheren Assassin’s Creed-Reihe war; zu bierernst waren mir meist die Protagonisten und zu schablonenhaft Ubisofts Open-World-Rummelparks. Mit Odyssey hat es mich aber erwischt: Die Welt der griechischen Antike ist so hübsch, riesig und abwechslungsreich, dass es mich überraschend lange bei dieser Odyssee gehalten hat. Und Kassandra, die smarte weibliche Hauptfigur, hat mich als heimlichen Verehrer der klassischen Xena mit ihrem rauen Charme abseits aller Weibchen-Klischees sowieso für sich gewonnen. Übrigens: An keiner Stelle hatte ich Lust, im von manchen kritisierten Store Geld für spielerische Abkürzungen auszugeben.

"Dark Souls Remastered"

Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich insgesamt auf den verschiedensten Plattformen in der Welt von Lordran verbracht habe, 2018 habe ich aber den Weg bis ans Ende des gnadenlosen Klassikers zweimal zumindest mehr als halb erledigt: Das erste Mal am PC mit der neu erschienenen Remastered-Version, das zweite Mal auf der Couch mit der Switch in Händen. Die Faszination ist ungebrochen, und nein, der Kampf gegen Ornstein und Smough ist auch beim Wiedersehen nicht einfacher geworden. Ein großartiges, zeitloses und an manchen Stellen immer noch gnadenlos frustrierendes Spiel, das seine unleugbaren Schwächen aber spielend mit wahrer Größe überstrahlt.

"Below"

Dass Below und Dark Souls beide auf dieser Liste stehen, ist kein Zufall, denn das hübsche Rogue-like-like, in das ich zum Jahresende überraschend viel Zeit investiert habe, hat mit dem Actionrollenspiel einiges gemeinsam: Zum einen fordert es ungefähr genauso viel Geduld, Hartnäckigkeit und Konzentration, zum anderen lockt es mit einem wahren Abenteuer und unfassbar dichter Atmosphäre. Ich kann gut verstehen, dass viele beim wiederholten Tod auf dem Weg zum Ort des letzten Scheiterns, wo die vermaledeite Laterne liegengeblieben ist, das Handtuch werfen und verbittert aufgeben; die Prüfung dieses Spiels wie auch von Dark Souls liegt allerdings nicht so sehr in den Kämpfen oder anderen Herausforderungen, sondern darin, immer wieder aufzustehen und es doch noch zu schaffen. Ein kleines, aber eigentlich riesengroßes Spiel.

CapyGames

Mario Zoth (Software-Entwickler)

"New Zealand Story (Taito)"

Ich bin ja ein großer Fan von Retro-Games und das beste Spiel aus meiner Kindheit ist eindeutig New Zealand Story. Entdeckt habe ich diese Perle 1988 in meiner Heimatstadt St. Pölten, wo es damals am Rathausplatz noch das C2 Kino gab, in dem wir in den Sommerferien abends, mit einem Hosensack voller 10-Schilling-Stücken, die fünf bis sechs Arcade-Automaten besetzten. Später war mein Amiga 500 die Rettung für die 10er-Knappheit. Neben Shinobi, Wonderboy in Monsterland war New Zealand Story mein Favorit.

Die gelungene Mischung aus Jump and Run und Maze-Game, die bei Bubble Bobble schon super funktioniert hat und die diversen Spielmechaniken machen den Titel aus. Die putzige Hauptfigur Tiki, ein gelber Kiwi Vogel, zieht durch die Levels um seine Freundin Phee-Phee und andere Kiwis zu retten, welche von einem Seeleoparden entführt wurden. Unmengen an Power-ups, Fluggeräten und geheimen Warp-Tunnels helfen ihm sein Ziel zu erreichen. Dieser Tage spiele ich New Zealand Story auf meiner gemoddeten PSP am Sega Mega Drive Emulator PicoDrive und kann mich so, ganz ohne VR Brille in mein Kinderzimmer zurückversetzen.

"Blackthorne"

Blackthorne ist ein Blizzard-Titel für Super Nintendo, welchen ich erst vor kurzem entdeckt habe. In diesem Platformer aus dem Jahr 1994 kämpft man sich durch den Planeten Tuul. Das Gameplay ist ähnlich dem von Prince of Persia und eher gemütlich und eignet sich auch als Casual Game ganz gut.

Jornada Gamer

Georg Pichler (Redakteur Web)

"Arena of Valor"

Es wird wohl eine Pay2Win-Hölle werden, die auch noch schlecht zu bedienen ist, dachte ich mir, als ich Arena of Valor auf meinem Handy installierte. Mittlerweile habe ich hunderte Spiele hinter mir und immer noch Freude daran. Es hat einen guten Grund, warum es das weltweit meistgespielte Game überhaupt ist. Pay2Win gibt es in dem Mobile MOBA nicht. Grundsätzlich lassen sich alle Helden mit Glück auch gewinnen oder mit erspieltem Ingame-Gold bezahlen. Es dauert halt länger, wenn man nicht die Geldbörse zückt. Das Sortiment an Starthelden, die man über die ersten paar Dutzend Partien bekommt, kann sich allerdings sehen lassen. Fair Deal! Und steuern lässt es sich auch ganz gut.

"PUBG"

Nach den ersten Monaten in PUBG hat sich eine gewisse Ermüdung eingestellt. Und auch die erste neue Map, Miramar, konnte mich auf Dauer nicht begeistern. Zu groß, zu unübersichtlich. Wer das Pech hat, am "falschen" Ende der Karte zu landen, darf sich aufgrund der schieren Weitläufigkeit auf ein dauerndes Wettrennen mit dem unerbittlichen Kreis einstellen. Doch die Versöhnung ist geglückt. Die Dschungelkarte Sanhok spielt sich gut und auch der erste Eindruck der Schneelandschaft Vikendi gefällt sehr. Damit hat sich das Game auch wieder zum Fixpunkt der gemeinschaftlichen Gamingerfahrung mit Freunden gemausert. Beim gemeinsamen Überlebenskampf kracht es zwar manchmal dank besonders naseweise Superstrategen, die sich trotz ihrer selbst proklamierten Kompetenzen regelmäßig in aussichtslosen Positionen über den Haufen schießen lassen, aber das gehört wohl dazu. Genauso wie so manche Bugs (Netcode, I’m looking at you), die man dem Game im Lichte vieler unterhaltsamer Stunden nachsehen kann.

"Kingdom Come: Deliverance"

Viel wurde diskutiert darüber, ob und wie viele Menschen mit dunklerer Hautfarbe im Böhmen des Jahres 1403 verkehrten. Ungeachtet der teils aus dem Ruder gelaufenen Debatte und einigen Bugs in der Releaseversion entpuppte sich Kingdom Come: Deliverance aber weitgehend als das erhoffte Rollenspieljuwel. Auch wenn der versprochene Realismus laut so manchem Mittelalter-Afficionado eher relativer Natur ist, gefällt das Abenteuer, das durch diverse Städtchen des heutigen Tschechiens führt. Wer die Hauptgeschichte durchgespielt hat, findet dank verschiedener Gratis-Erweiterungen mittlerweile neue Abenteuer, die es zu bestreiten gilt. Eine verlockende Einladung für die Weihnachtsfeiertage.

lzuniy

Klemens Kunz (Software-Entwickler)

"Assassin’s Creed Origins"

Nachdem mich insbesondere Assassin’s Creed 3 und Black Flag eher enttäuscht zurückgelassen hatten, hatte ich mit der Reihe eigentlich abgeschlossen. Nachdem dann aber die durchwegs guten Reviews zu Origins erschienen sind, habe ich mir diese Art Soft Reboot dann doch zu Weihnachten schenken lassen und ich habe es nicht bereut. Mit dem (nicht mehr) neuesten Ableger hat Ubisoft es geschafft mich wieder für Assassin’s Creed zu begeistern und zwar mit glaubwürdigen Charakteren, einer stimmungsvollen Atmosphäre und einer Open World, die sich nicht vor anderen Titeln verstecken muss. Ich habe es jedenfalls das ganze Jahr über gespielt, auch nachdem ich die Hauptstory schon längst abgeschlossen hatte und das ist mir bei früheren Assassin’s Creed Titeln eigentlich nicht passiert. Schauen wir mal, ob Odyssey mich genauso begeistern wird.

"Overwatch"

Overwatch ist bei mir seit seinem Erscheinen eigentlich ein Dauerbrenner. Es vergeht keine Woche, in der ich nicht zumindest ein paar Minuten spiele, an manchen Abenden wird es immer noch 2:00 Uhr früh, bis ich mich losreißen kann, besonders, wenn sich zufällig eine Gruppe findet, die so wunderbar harmoniert, dass man jedes Spiel gewinnt. Overwatch macht vieles richtig und ist vor allem auch für casual Gamer geeignet. Es finden sich immer Helden, mit denen man nicht so gut zielen können muss, damit es trotzdem Spaß macht. Und es bleibt weiterhin interessant, nachdem Blizzard nicht mit Updates geizt, in Form von neuen Helden, Maps, Spielmodi und den Spezialevents bspw. zu Halloween oder Weihnachten.

"Monkey Island"

Alle paar Jahre grabe ich The Secret of Monkey Island, Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge (bestes Ende eines Adventures aller Zeiten) und The Curse of Monkey Island aus, die immer noch drei meiner absoluten Lieblingsspiele sind. Mittlerweile habe ich sie wohl alle an die 15 Mal gespielt und es immer wieder aufs neue ein großartiges Spielerlebnis. Dieses Mal habe ich allerdings nicht das Original sondern die 2009 bzw. 2010 erschienenen Special Editions der ersten beiden Teile gespielt, die zwar recht gut gelungen sind, aber nicht unbedingt denselben Charme haben, wie die Originale.

Overwatch EU

Martin Schauhuber (Redakteur Sport)

"Fifa 18"

Jahrelang war ich mitsamt Freundeskreis ein Sklave des ewigen Fifa-Zyklus: Jeden Herbst musste die neue Ausgabe her. Weil aber auch die schönsten Traditionen irgendwann ein Ende haben müssen, haben wir heuer verzichtet – und siehe da, es eröffnen sich neue Welten. Bei der gemeinsamen Karriere kommt man auch als Gelegenheitsspieler plötzlich über die ersten drei Saisonen hinaus. Es macht endlich Sinn, hypertalentierte fiktive 16-Jährige in die Mannschaft einzubauen. Der Karrieremodus wird zum Aufbauspiel, bei dem irgendwann nur mehr selbst entdeckte Ägypter und Brasilianer über den Rasen wuseln. Das mehrköpfige Trainerteam baut einen gesunden Hass auf Fehlkäufe auf (Brereton, wir wissen wo dein Fahrrad schläft!). Und auch wenn der Vorstand von Zufallswahl Hansa Rostock dank der eigentlich unentschuldbaren Bugs immer wieder zig Millionen aus dem Transferbudget verschwinden lässt, wird das Triple irgendwann machbar. Da stört auch nicht, dass die Animationen nicht die allerfrischesten sind.

GameNewsOfficial

Welche Games haben unsere Leserinnen und Leser heuer am meisten gefesselt? Posten Sie dazu im Forum. Das gesamte STANDARD-Team wünscht angenehme Feiertage, vielleicht bleibt ja Zeit für das eine oder andere Spiel. (23.12.2018)

DER STANDARD