Der Flugsaurier Quetzalcoatlus gehörte zu den Flugsauriern, die schon viel früher als bisher bekannt Federn trugen. Federn – Wienerisch für: sich ein bisserl fürchten.

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Oida ist ein bisserl alt. Fürs Wort des Jahres hätte es Alternativen gegeben. Aber voll. Anbei ein paar Vorschläge samt Glossar und Quellenangabe.

Anwesenheitspflicht (Abwandlung von Ausgehverbot): Soll in die Hausordnung von Asylwerberunterkünften aufgenommen werden. Damit die Herrschaften ab 20 Uhr nicht mehr einfach ein- und ausgehen und herumlungern können (Zitate: Vizekanzler).

Obsorgepflicht: Das Anbringen von Stacheldraht als oberste Reihe auf einem normalen Zaun rund um ein Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die keine Kinder oder pflegeleichte Personen sind. Und die man früher Halbstarke genannt hätte (alles: der Innenminister in der "Krone").

Ritualisierter Protest, relativ sinnentleert: So nennt der Innenminister Antiregierungsdemos. Die den Bürgern vor Weihnachten ihre Familienausflüge vermiesen, wie der Vizekanzler twitterte.

Als Wort schützenswert wäre auch der Schutzring: energetische Obsorgemaßnahme für Spitäler in Wien. Könnte man als Alternative zum Stacheldraht einsetzen, gegen das unerwünschte Zusammenrotten und Herumlungern.

Viel hübscher wäre freilich Quetzalcoatlus: Selbiger gehörte zu den Flugsauriern, die schon viel früher als bisher bekannt richtige Federn trugen, wie Wissenschafter nun entdeckt haben. Federn – Wienerisch für: sich ein bisserl fürchten – haben wir auch. (Renate Graber, 18.12.2018)