Wellington – Sechs enthauptete Robbenbabys haben in Neuseeland für große Empörung gesorgt. Die etwa elf Monate alten Tiere wurden an der Küste bei Scenery Nook nahe der südlichen Stadt Christchurch von einem Reiseveranstalter entdeckt, wie Behörden am Mittwoch mitteilten. Wildhüter sprachen von einer "grausamen und sinnlosen" Tat.

"Angesichts des verstörenden, brutalen und gewaltsamen Natur dieses Verbrechens, wurde es bei der Polizei angezeigt", sagte Andy Thompson von der Naturschutzbehörde. Die Robben-Köpfe waren zunächst unauffindbar. "Wir halten es für unwahrscheinlich, dass Haie die Köpfe von sechs Robben abbeißen und die Körper unversehrt lassen."

Tiere unter Naturschutz

Möglicherweise hätten die mutmaßlichen Täter angenommen, dass die Robben Fischern den Fang wegfressen und deshalb seien sie getötet worden. "Bedauerlicherweise wird die Feindschaft gegenüber Robben durch die Fehlannahme geleitet, dass Robben große Mengen Fisch fressen, der für den menschlichen Verbrauch bestimmt ist", sagte Thompson. Das sei "falsch". Die von den Robben in der Gegend gejagten Fische seien zu 90 Prozent für die Fischerei uninteressant.

Robben stehen in Neuseeland unter Naturschutz. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, Hinweise auf die möglichen Täter zu geben. Im Jahr 2011 wurde ein Jugendlicher zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er 25 Roben erschlagen hatte, darunter mehrere gerade erst geborene Jungtiere. (APA, 19.12.2018)