Bevor dieser neuentdeckte Schleichlurch tatsächlich Dermophis donaldtrumpi heißen wird, muss erst eine Expertenkommission ihren Segen geben.

Foto: Abel Batista/Rainforest Trust UK

London – US-Präsident Donald Trump darf sich künftig über einen Lurch als Namensvetter "freuen": Dermophis donaldtrumpi lautet der Name, den das britische Unternehmen EnviroBuild eigenen Angaben zufolge für ein Amphibium aus Panama, das äußerlich eher einem Wurm gleicht, ersteigert hat.

Die Artenschutzstiftung Rainforest UK hatte bei einer Sonderauktion Spendern die Möglichkeit geboten, sich kreativ auszuleben und eigene Namen für bedrohte Arten zu erfinden. Die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Firma EnviroBuild hatte den Zuschlag für die bisher unbenannte Art der Schleichenlurche erhalten.

Kopf in den Sand

"Seinen Kopf in den Sand zu stecken, hilft Donald Trump, wenn er den wissenschaftlichen Konsens über den menschengemachten Klimawandel ignoriert", begründete EnviroBuild-Gründer Aidan Bell die Namenswahl am Montag auf der Internetseite seines Unternehmens – Schleichenlurche graben sich demnach gern in den Untergrund. Aus diesem Grund besitzen die Tiere auch nur rudimentär entwickelte Augen,mit denen sie nur einfache Hell-Dunkel-Kontraste unterscheiden können.

Zur Versorgung ihres Nachwuchses haben die bis zu 15 Zentimeter langen Tiere eine zusätzliche Hautschicht, die von ihren Jungen abgeschält und gefressen wird, wie etwa der San Diego Zoo ausführte. Indem er seinen Kindern hohe Positionen im Weißen Haus verschaffe, verfolge Donald Trump eine ähnliche Strategie der Aufzucht, argumentierte Bell.

Geld zum Schutz des neuentdeckten Lurches

Damit der Name Dermophis donaldtrumpi offiziell anerkannt wird, muss ihn noch eine Expertenkommission absegnen. Die bedrohte Art könnte tatsächlich von ihrem speziellen Namen profitieren: Die 25.000 US-Dollar, die EnviroBuild bei der Auktion bezahlte, sollen dem Schutz des Schleichenlurchs zugute kommen. "Als Amphibie reagiert er extrem empfindlich auf die Auswirkungen des Klimawandels und ist deshalb vom Aussterben bedroht – als direkte Folge der Klimapolitik seines Namenspaten", schrieb Bell.

Es ist nicht das erste Tier, dass nach dem US-Präsidenten benannt wird. Neopalpa donaldtrumpi hat der kanadische Insektenforscher Vazrick Nazari eine neu entdeckte Mottenart genannt. Gelblich-weiße Schuppen auf dem Kopf der Motte erinnerten ihn an Trumps Frisur und brachten ihn auf die Idee, schrieb Nazari im Fachmagazin "ZooKeys". Und noch bevor Trump das Präsidentenamt angetreten hatte, wurde die Seeigelart Tetragramma donaldtrumpi nach ihm benannt.

Zuvor wurde – diesmal nicht offiziell – bereits eine stark behaarte Schmetterlings-Raupe im Netz als "Donald Trump caterpillar" oder auch "Trumpapillar", also als "Donald-Trump-Raupe", berühmt. (red, APA, 19.12.2018)