Baden – Der Verein "menschen.leben" mit Sitz in Baden ist insolvent. Am Landesgericht Wiener Neustadt wurde ein Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt, berichteten AKV und Creditreform am Donnerstag. Betroffen sind rund 280 Arbeitnehmer. Aktiva von rund 400.000 Euro stehen nach Angaben von Gläubigerschützern Passiva von 1,7 bis 1,8 Mio. Euro gegenüber.

Der Verein wurde 2006 gegründet und unterstützt in mehreren Bundesländern Asylwerber, Migranten, Jugendliche und Kinder mit Projekten und Maßnahmen in den Bereichen Flüchtlingsbetreuung und psychologische Betreuung, Bildung und Integration, Jugendarbeit und Kindergärten. 83 Bestandsobjekte wurden laut AKV angemietet, die zum Teil jedoch bereits gekündigt wurden.

Geschlossene Projekte verursachen Kosten

Zur Insolvenzursache hieß es von Creditreform, dass vorzeitig geschlossene Projekte aufgrund einzuhaltender Kündigungsfristen nach wie vor laufende Kosten verursachen. Im Zuge der "Flüchtlingskrise" habe der Verein expandiert. Die seitens des Landes Niederösterreich eröffneten Standorte durch andere Träger haben laut AKV für den Verein zu einem unvorhersehbaren Verlust von Einnahmen geführt. Da die finanzierende Bank den Kreditrahmen gesperrt habe, sei keine ausreichende Liquidität mehr vorhanden.

Die Passiva setzen sich laut AKV aus Kreditforderung, Verbindlichkeiten gegenüber Vermietern und Lieferanten sowie fällig gewordenen Steuern zusammen. Betroffen sind rund 280 Dienstnehmer, deren Ansprüche bis inklusive November 2018 bezahlt wurden. Laut Eigenantrag soll ein Teil der bestehenden Projekte weitergeführt werden, um entweder eine Sanierung oder eine geordnete Schließung der Projekte zu erreichen. (APA, 20.12.2018)