Gottfried Waldhäusl (FPÖ) will in der Firma, auf die er keinen Einfluss hat, eines seiner Kinder als Geschäftsführer einsetzen.

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Waidhofen/Thaya – Der niederösterreichische Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) plant, die Geschäftsführung der "Waldhäusl nunmehr GmbH & Co. KG" im kommenden Jahr an eines seiner Kinder zu übergeben. Das sagt der Politiker den "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN). Die Ankündigung ist erstaunlich, weil Waldhäusl unlängst erklärte, keinerlei Einfluss auf die Geschäfte der Firma zu haben. Für den Landesrat gilt ein Berufsverbot.

DER STANDARD berichtete Mitte Dezember von den Geschäften der "Waldhäusl nunmehr": Waldhäusl selbst ist in der Gesellschaft nur Kommanditist mit einer kleinen Einlage. Komplementär – und damit für das Tagesgeschäft verantwortlich – ist die Euro-Consult, eine Unternehmensberatung aus Krems, die auch ein Firmen-Service via Zypern anbietet.

Kommanditist ohne Einfluss

Waldhäusl verweigerte jegliche Auskunft über die Firma unter Verweis auf seine Rolle als Kommanditist: Er treffe keine Entscheidungen, man müsse den Geschäftsführer der Euro-Consult fragen. Er wollte weder erklären, warum die "Waldhäusl nunmehr" ausgerechnet jenes Gasthaus kaufte, das seine Frau betreibt – noch, was das "nunmehr" im Gesellschaftsnamen bedeutet. Auch, ob es ein treuhänderisches Verhältnis zwischen ihm und der Euro-Consult gibt, wollte Waldhäusl nicht sagen.

In der "NÖN" zeigt sich der Landesrat etwas auskunftsfreudiger. Waldhäusls Gattin betreibt nicht nur die Gastwirtschaft im Haus der Euro-Consult, das Paar wohnt auch in dem Gebäude – für beides bestehe ein Mietvertrag.

Waldhäusl will laut "NÖN" 2019 eines seiner Kinder als Geschäftsführer einsetzen, um den Bezug zur Steueroase Zypern zu vermeiden. Und das "nunmehr" im Firmennamen wurde hinzugefügt, weil es bereits eine Waldhäusl GmbH gegeben habe. (sefe, 22.12.2018)