Wien – Einer der größeren Immobiliendeals des ablaufenden Jahres in Wien hat nun seinen Niederschlag im Grundbuch gefunden. Der Immobilienarm des französischen Vermögensverwalters Amundi hat – wie berichtet – Mitte Dezember das Media Quarter Marx (MQM) erworben. Der Kaufpreis für den größten Bauteil (MQM 3) des Geländes im dritten Wiener Gemeindebezirk liegt bei 90,6 Millionen Euro. der STANDARD hatte vorab von "gut 80 Millionen Euro" berichtet.

Die Verkäufer, die Witwe des in der Josefstadt umgekommenen Ex-Diplomaten Rachat Alijew, Elnara Shorazova, und die Wirtschaftsagentur der Stadt Wien, können sich bei bisherigen Investitionen von 65 Millionen Euro über einen ansehnlichen Gewinn freuen. Die Transaktion abgewickelt hat das Immobilienberatungsunternehmen EHL, das von den Verkäufern beauftragt wurde.

Der Chef des EHL-Bereichs Investment, Franz Pöltl, spricht von einem "transparenten Verkaufsprozess". Ein im STANDARD erwähntes Naheverhältnis zu Amundi wird in Abrede gestellt. Dass der ebenfalls in Neu Marx beheimatete Komplex "Solaris" Amundi gehört und von EHL verwaltet wird, ändere daran nichts, betont Pöltl. Man habe mit anderen Bietern, die nicht zum Zug gekommen seien, deutlich mehr Geschäft gemacht. Dass Makler als Verkäufer und Verwalter auftreten, sei normal. Für eine strikte Trennung "ist die Szene zu klein", erklärt der EHL-Manager.

Zwölf Interessenten

Ursprünglich trat EHL beim MQM mit zwölf Interessenten in Kontakt, davon schafften es fünf in die zweite Runde, übrig blieben zwei Bieter. "Das Angebot von Amundi war signifikant höher als jenes des zweiten Bieters", versichert Pöltl. Auch die Wirtschaftsagentur hat betont, dass der Verkaufsprozess transparent und korrekt abgelaufen sei.

Das MQM 3 umfasst eine Mietfläche von mehr als 25.000 Quadratmetern. Dazu kommt eine Tiefgarage mit 225 Stellplätzen. Das Objekt ist laut Wirtschaftsagentur vollständig vermietet und fokussiert auf die Medien- und Kommunikationsbranche. Die Pro7Sat1Puls4-Gruppe ist ebenso in St. Marx angesiedelt wie das Echo-Medienhaus oder die Wiener Zeitung. (as, 24.12.2018)