Nachmittagsbetreuung ist wichtig – für Kinder un Eltern. Im Fall des Wiener Betreuungsvereines war die Finanzgebarung intransparent.

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Wien – Nach Berichten über Vorwürfe in einem Rohbericht des Bundesrechnungshofes gegen den Wiener Verein Kinder- und Jugendbetreuung wegen sorglosen Umgangs mit Geldern der Stadt werden nun weitere Details bekannt. Etwa, dass neben Ex-Geschäftsführerin Brigitte Kopietz, Gattin des Wiener Ex-Landtagspräsidenten Harry Kopietz, noch weitere Wiener SPÖ-Granden Teil der Führungsriege waren.

So war laut Vereinsregister etwa die derzeitige Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ, Barbara Novak, von Juni 2005 bis Juni 2011 stellvertretende Vorsitzende. Dann übergab sie diese Funktion an Sybille Straubinger, die sie bis Juni 2017 ausübte. Straubinger war von 2016 bis 2018 Landesparteisekretärin der Wiener SPÖ.

200.000 Euro

Der Verein, der im Auftrag der Stadt Nachmittagsbetreuung an Schulen organisiert, erhielt zuletzt im Jahr 2017 Subventionen der Stadt in der Höhe von 40 Millionen Euro. In einer dem STANDARD vorliegenden Sachverhaltsdarstellung an die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft erhebt der Wiener Neos-Klubvorsitzende Christoph Wiederkehr den Verdacht "massiver Schädigung der öffentlichen Hand". So soll Brigitte Kopietz kurz vor ihrer 2017 erfolgten Pensionierung offenbar eine rückwirkende Gehaltserhöhung gewährt worden sein. Kostenpunkt: 200.000 Euro. (Irene Brickner, 24.12.2018)