Nach dem Scharmützel im Wohnzimmer geht es in die Küche, wo ein rettendes Powerup liegt, ehe man sich im Schlafzimmer dem Endgegner stellt. Was klingt, wie Szenen aus einer eher turbulenten Beziehung, wird dank eines cleveren Hacks für Staubsaugerroboter zu einer neuen Herausforderung für Gamer.

Das verspricht jedenfalls der Spieleentwickler Rich Whitehouse. Sein Weihnachtsgeschenk an die spielende Öffentlichkeit ist eine Software namens "Doomba". Diese sei "halb Ziege, halb Skript" und bedient sich des Datenbestands von Roomba-Robotern des Herstellers iRobot.

Die Karten lassen sich über den "Roomba-Tracker" abgreifen.
Foto: Rich Whitehouse

"SLAM"-Karte als Vorlage

Aktuellere Modelle von iRobot und anderen Firmen nutzen eine Navigationslösung namens "SLAM". Mithilfe von Sensoren erzeugt der Roboter bei der Durchfahrt durch die Wohnung eine einfache 3D-Karte, auf deren Basis sie ihre Reinigungsrunde planen.

Mit frei zugänglichen Tools kann dieser Datenbestand angezapft werden. "Doomba" kann anschließend aus der Vorlage ein spielbares Level für den Shooter-Oldie Doom aus 1993 erzeugen. Die Platzierung von Gegnern und Waffen oder die genutzten Texturen kann man komplett dem Zufall überlassen. Alternativ kann man auch wählen, welches Grafikset verwendet wird und wie viele Feinde und Waffen unterschiedlichen Typs auf der Map spawnen.

Eine etwas andere Innenansicht der eigenen Wohnung.
Foto: Rich Whitehouse

Eine Anleitung dazu hat Whitehouse auf seiner Homepage veröffentlicht. Erprobt hat er sein Skript mit dem Roomba 980. Grundsätzlich könnte es aber auch mit anderen Roomba-Modellen funktionieren oder sich auch für andere Roboter adaptieren lassen. Dem Kampf gegen den Cyberdemon und andere infernalische Gestalten in den eigenen vier Wänden steht also nicht mehr viel im Wege. (red, 28.12.2018)