Das neue Jahr beginnt wie das alte: im Dschungel. Zum inzwischen zwölften Mal lädt RTL ab 11. Jänner 2019 bei Ich bin ein Star, holt mich hier raus! zum fröhlichen Madenfraß. Mit dabei sind wieder Menschen, deren Namen noch nie jemand gehört hat, was aber nichts zur Sache tut. Geeint sind sie in ihrer Sorge um die eigene Aufmerksamkeitsökonomie, daraus sollte wieder genügend Dynamik entstehen, um über zwei Wochen ein Possenspiel am Laufen zu halten, das für Gesprächsstoff zu Jahresbeginn sorgt.

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose

Grausam spielt es sich allerdings schon davor ab, ab 2. Jänner verteilt Der Bachelor ebenfalls auf RTL wieder Rosen. Andrej Mangold sieht nicht nur gut aus, er hat offenbar auch etwas zu sagen: "Liebe ist für mich ein sehr starkes Wort." Aber hallo! Game of Clones – Ein Klon zum Verlieben ab 10. Jänner auf RTL 2 spielt im Contest um den besten Sendungstitel ganz vorne mit.

Foto: MG RTL D / Arya Shirazi

ORF packt an

Im Hintergrund bastelt die Regierung am neuen Gesetz für den Gebührenfunk. Um Relevanz wird deshalb gerungen, was sich in der Programmvorschau niederschlägt: Aktuell in Österreich wird ab 5. Jänner um eine Samstagsausgabe erweitert. Ab 7. Jänner vermitteln Verena Scheitz mit Norbert Oberhauser sowie Birgit Fenderl und Martin Ferdiny im Studio 2 Themen des Tages. Ab 13. Jänner präsentiert Martin Thür die Sonntags-ZiB-2. Im Frühjahr 2019 startet auf ORF 1 um 18.10 Uhr das tägliche 35-minütige Magazin eins. Bis Herbst 2019 soll es auf ORF 1 ein geändertes Samstagsprogramm geben.

Klarheit ins Dickicht des Fernsehdschungels könnte Peter Klien mit einer Late Night Show bringen. Ein Pilotfilm zu Gute Nacht Österreich ist abgedreht und soll bereits für glänzende Augen gesorgt haben: aus Freude – und Schmerz unter jenen, die das bezahlen.

Übers Jahr warten Schwerpunkte zu 100 Jahren Frauenwahlrecht, 50 Jahren Mondlandung und 80 Jahren Beginn des Zweiten Weltkriegs.

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

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Tanzen und singen

Ab 15. März schwingen die Dancing Stars im ORF wieder ihre Beine, im Mai lädt Tel Aviv zum Eurovision Song Contest.

Foto: Reuters

Privater Aufwind

Steigende Marktanteile beflügeln heimisch operierende Privatsender, die 2019 mit Reizen nicht geizen:

Angesichts mancher Eulenspiegeliaden entfleucht Gerald Fleischhacker und seinen Gästen Gregor Seberg und Rudi Roubinek (Foto) am 15. Jänner wieder ein sehr ehrlich gemeintes Bist du deppert! auf Puls 4. Am 3. Februar hebt ebendort die Super Bowl LIII zum Show-Highlight des Jahres ab. Die sechste Staffel der Start-up-Show 2 Minuten 2 Millionen findet verlässlich ab 5. Februar um 20.15 Uhr Publikum. Komödianten mit Migrationshintergrund bietet Comedy Grenzgänger selbentags eine Bühne. Am 29. Mai rollt die Kugel beim Uefa-Europa-League-Finale.

ATV schärft sein Profil als Sender für die Mühen der Ebene: Einsatz live erzählt ab 5. Jänner von der Arbeit im Blaulichtmilieu. Teenagermütter (ab 10. Jänner) und Schrebergärtner (ab 30. Jänner). Auf die Blutwies'n gehen ab 14. März Streithähne: Statt zu reden, werden Konflikte im Boxring ausgetragen. Auch eine Möglichkeit.

Servus TV ist stolz auf Live-Übertragungen vom ATP-Turnier aus Melbourne. Der Red-Bull-Sender zeigt ab 14. Jänner täglich ein Topspiel und fix alle Matches mit Österreichs Dominic Thiem live. Bergwelten erkunden Arlberg (14.1.), Antarktis (28.1.) und Seefeld (11., 18.2.) sowie Island (11.3.). Glanzlicht im Februar-Programm ist Gerhard Polts Im Abgang nachtragend am 16. Februar.

Foto: Puls 4/Jan Frankl

Serien und kein Ende

Rasant geht es ins Serienjahr mit Fortsetzungen von True Detective (13.1.), Star Trek Discovery (18.2.), Grace and Frankie (19.1.), American Gods (10.3.) und The Walking Dead (10.2.), avisiert sind Big Little Lies, Peaky Blinders, Fargo, Stranger Things, The Handmaid's Tale, The Crown und Gomorrha.

Foto: Netflix/Melissa Moseley

Finale grande

2019 geht Großes zu Ende: Game of Thrones läutet ab April den Abschluss der Saga ein. Die Knastfrauen aus Orange Is the New Black sind ab Frühjahr am Ende. Homeland macht die Lichter aus. Veep sagt Bye. Die Lindenstraße schließt die Pforten, und noch in diesem Jahr sagt der Musiksender Viva "Servus, pfüat Gott und auf Wiedersehen".

Foto: HBO

Das Beste

Grenzüberschreitendes Kriminal nach dem Vorbild von Die Brücke fordert Der Pass mit Nicholas Ofczarek auf Sky. Dystopie bleibt ein Renner, Tribes of Europe kündigt Endzeit bei Netflix an. Verena Altenberger nimmt als Ermittlerin im Polizeiruf 110 die Tätigkeit auf. David Schalkos M treibt ab Februar sein Unwesen.

Hinschauen sollte man bei Black Monday ab 20. Jänner beim US-Start auf Showtime: die Geschichte vom 19. Oktober 1987, als die Wall Street crashte. George Clooney steigt nach Roseanne und Emergency Room wieder ins Seriengeschäft ein. Seine Figur in dem von ihm produzierten Vierteiler Catch-22, für die er auch Regie führt, trägt den klingenden Namen "Scheisskopf". Die US-Streamingplattform Hulu holt in The Act Patricia Arquette im True-Crime-Genre aufs Parkett. Prickelndes hält Sex Education bereit: Ein Halbwüchsiger eifert seiner Mutter nach, die Sexualtherapeutin ist, und gründet sein eigenes Therapiezentrum.

Foto: ORF/Superfilm

Brecht

Steht ab 1. März im ARD-Programm: Heinrich Breloer erzählt in bewährtem Dokudrama-Stil die Geschichte des Schriftstellers – Burghart Klaußner spielt Bertolt Brecht, Adele Neuhauser Helene Weigel (Foto). Die Actrice eröffnet darüber hinaus am 13. Jänner das österreichische Tatort-Jahr mit dem Fall Wahre Lügen. Mehr dazu bald im Podcast DER STANDARD Serienreif im Gespräch mit Adele Neuhauser. Happy new year! (Doris Priesching, 28.12.2018)

Foto: WDR/Bernd Spauke