Im Bild: Drecksau Harri Pinter (Juergen Maurer).

Foto: ORF/Graf Film/Petro Domenigg

Den noch auszulobenden Preis für den zweitbesten Filmtitel des Jahres gewinnt Harri Pinter, Drecksau schon einmal. Geschlagen wurde die ORF-Stadtkomödie heuer nur von der Tatort-Folge Der wüste Gobi.

Und auch sonst kann sich sehen und vor allem hören lassen, was sich in der heiß umkämpften Kärntner Eishockeyszene so abspielt. Wo sonst fallen im Minutentakt Worte wie "Tschriasche", "Tuppe", "Toka" oder "Pliatz" (vier Ausdrücke für "Depp"). In seiner uncharmanten Art ist der Kärntner Dialekt immer noch der charmanteste in Österreich. Ein Kärntner darf das schreiben. Den Beweis tritt ORF 1 am Samstag um 20.15 Uhr mit der Klagenfurter Stadtkomödie an.

Harri Pinter (Juergen Maurer) ist eine ehemalige KAC-Legende aus den 80er-Jahren, die verzweifelt versucht, den Ruhm aus der sportlich erfolgreichen Vergangenheit in die Gegenwart mitzunehmen. Rein in die Lederjacke, raus mit den Brusthaaren, und die Drecksau ist da. Aus dem beinharten Verteidiger von einst wurde ein Fahrlehrer, der in seiner Freizeit eine Jugendmannschaft des KAC trainiert.

Doch schon bald knirscht es im Gebälk des Pinter’schen Schweinestalls. Seine Liebste treibt sich lieber mit ihrem Universitätsprofessor herum und liest Paul Watzlawick, während Pinters Heldengeschichten zwar bei seinen durstigen Kumpels noch beliebt sind, bei seiner Freundin Ines (Julia Cencig) aber immer mehr verblassen.

Und nicht Erzfeind VSV ist in der Eishockeysaison sein größter Rivale, sondern sein ehemaliger Mannschaftskollege (Andreas Lust), der an seinem Trainerstuhl sägt.

Um zu retten, was noch zu retten ist, muss das Motto von einst "A Drecksau genießt und schweigt" weichen. Gelungen! (Oliver Mark, 28.12.2018)