2018 neigt sich dem Ende zu. Und es wird ausgeschüttelt. Der Watschenbaum, die Daunendecke, das Herz. Und diese Kolumne. Ruhe vor dem Sturm, bevor die Segel neu gesetzt werden. Dem kommenden Jahr entgegen.

Ich habe mein "Geschüttelt, nicht gerührt" genossen und an ihm gelitten, habe mich vor manchen Texten gefürchtet und auf andere gefreut, habe so viele Menschen kennengelernt, die ich ohne diese Kolumne nie getroffen hätte. Die Kolumne hat mich inspiriert und meine manchmal durchaus barocke Neigung zur Ausschweifung etwas in die Grenzen verwiesen.

Dafür möchte ich Alexandra Föderl-Schmid danken: Sie hat mir die Möglichkeit gegeben, auf Dinge hinzuweisen: auf gute und auf schlechte, auf traurige und auf lustige. Alle, die mir dabei folgten, sind zu Lebensabschnittslesepartnern und -partnerinnen geworden.

Ich möchte mich bedanken und ein kraftvolles, gutes Jahr wünschen. Manchmal sind die Zeiten gut, manchmal nicht. Ein wenig nostalgisch werde ich jetzt schon. Aber ich bin ziemlich leicht an der Nostalgiewurzel zu packen.

Abschiede sind immer ausbaufähig. Ich habe mich nie an sie gewöhnen können, schon seit dem großen Abschied 1977. Das ist jetzt allerdings nun schon ein Zeiterl her. Auch sechs Jahre sind eine recht lange Zeit. Und manchmal ist es auch sinnvoll, weiterzuziehen.

Das neue Jahr ruft, und mit ihm rufen neue Aufgaben. Diese Kolumne hat mich von Bad Ischl bis nach New York geführt. Sie endet hier. Mit Ausblick auf eine Wolkenkratzerwand. Alles leuchtet. Es ist gut so, wie es ist. Wir werden uns wieder lesen. Mit Sicherheit. (Julya Rabinowich, 28.12.2018)