Laut Polizei "ausdrücklich verboten" ist im gesamten Stadtgebiet das Zünden vieler gängiger pyrotechnischer Gegenstände: Dazu zählen nicht nur alle Raketen, sondern auch Schweizerkracher, Knallfrösche und Sprungräder.

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Der Wiener Silvesterpfad startete am Montagabend ruhig

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Wien – Gelegenheiten zum Feiern gibt es zu Silvester zuhauf: Wer sich mit den Bewohnern der Weihnachtsinseln oder von Samoa solidarisch erklären möchte, kann am 31. Dezember erstmals schon um elf Uhr vormittags sein (Fruchtsaft-)Glas heben und aufs neue Jahr anstoßen. Ab diesem Zeitpunkt gibt es stündlich weitere Anlässe, um 14 Uhr heißt es "Cheers!" für Sydney, um 16 Uhr "Kanpai!" für Tokio.

Die größte Party Österreichs steigt auf dem Wiener Silvesterpfad, die Polizei erwartet hunderttausende Besucher in der Innenstadt. 14 Standorte werden heuer bespielt, mit dem Pratervorplatz und der Seestadt Aspern gibt es auch zwei Außenposten (siehe Grafik links). Das Publikum kann sich entlang der Partymeile bei rund 70 Gastroständen verköstigen, Musik wird live und aus der Konserve geboten.

Der Wiener Silvesterpfad 2018 – auch mit zwei Außenstellen: Gefeiert werden kann auch in der Seestadt Aspern und am Pratervorplatz.
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Der größte Freiluft-Ballsaal Europas

Der Graben verwandelt sich am Abend wieder in den laut Veranstaltern größten Ballsaal Europas. Wer Nachhilfe benötigt, kann am Nachmittag ebendort kostenlose Tanzkurse besuchen. Alle U-Bahnen sowie einige Straßenbahn- und Buslinien verkehren die ganze Nacht im 15-Minuten-Intervall. Die Station Stephansplatz wird ab 21 Uhr aus Sicherheitsgründen nicht mehr angefahren.

Neben den Regelkräften wird die Exekutive "mit mehreren Hundert Polizistinnen und Polizisten zusätzlich" wienweit im Einsatz sein, wurde von der Landespolizeidirektion mitgeteilt. Im Bereich des Silvesterpfads wird es zudem eine Videoüberwachung und Rammschutzmaßnahmen geben.

Entlang des Silvesterpfades ist bereits die Mitnahme von Pyrotechnik untersagt. Verstöße werden als versuchte Verwaltungsübertretung geahndet. Laut Polizei "ausdrücklich verboten" ist im gesamten Stadtgebiet aber auch das Zünden vieler gängiger pyrotechnischer Gegenstände: Dazu zählen nicht nur alle Raketen, sondern auch Schweizerkracher, Knallfrösche und Sprungräder.

Hundertfach gebrochen

Dieses Gesetz wird in der Silvesternacht aber erfahrungsgemäß hundertfach gebrochen. Laut Polizei kommt es aufgrund der Missachtung "zu gefährlichen Situationen, Bränden und Sachbeschädigungen sowie teils schwer verletzten Personen". Gegen Verstöße will die Polizei diesmal repressiv vorgehen, wie sie im Vorfeld ankündigte. Genehmigte Feuerwerke werden um Mitternacht auf dem Rathausplatz sowie auf dem Pratervorplatz gezündet.

Österreichweit werden übrigens zehn Millionen Euro in Form von Raketen und Knallkörpern "in die Luft geblasen", wie das Umweltbundesamt auf seiner Homepage schreibt. In der Nacht auf den 1. Jänner würden in vielen Städten die Feinstaubrekordwerte des gesamten Jahres gemessen.

Die Tradition des Bleigießens ist zumindest offiziell passé: Im April hat die EU Verbrauchsprodukte, die mehr als 0,3 Prozent Blei enthalten, verboten. Viele Bleigießsets, die den Grenzwert weit überschreiten, sind freilich weiterhin im Umlauf. Als Alternative werden Wachs- und Zinngießen angeboten. (krud, 30.12.2018)