Im September 2016 hat Google zwei Apps vorgestellt, mit denen das Unternehmen einen Neustart im Messengerbereich vornehmen wollte: Allo und Duo. Der weitere Weg der beiden Apps könnte aber kaum unterschiedlicher ausfallen: Während die Entwicklung von Allo mittlerweile wieder eingestellt wurde, erfreut sich Duo reger Beliebtheit. Vor wenigen Tagen hat der simple Videochat-Client die Schallmauer von einer Milliarde Downloads im Play Store durchbrochen.

Eine Zahl, die man natürlich mit einer gewissen Vorsicht genießen muss, immerhin ist Duo auf einigen Smartphones vorinstalliert. Dass aber auch die Zahl der aktiven Nutzer durchaus signifikant ist, belegt eine andere Statistik: Duo hat im Play Store mittlerweile mehr als drei Millionen Reviews erhalten. Zum Vergleich: Selbst Gmail kommt mit fünf Millionen Besprechungen nicht auf wesentlich mehr. Vor allem aber sind die Reviews auch fast durchgängig positiv: Mit einem Rating von 4,6 von 5 Punkten gehört Duo zu den bestbewerteten Google-Apps überhaupt. iPhone-Nutzer scheinen sogar noch stärker angetan, hier kommt die App auf 4,7 Punkte.

Updates

Angesichts dessen hat Google seiner Videochat-App in den vergangenen Monaten zahlreiche neue Features verpasst. So ist etwa Tablet-Support hinzugekommen. Parallel dazu kann der Login mittlerweile auch mit Google-Account statt der anfänglich unerlässlichen Telefonnummer erfolgen. Mit dem Tablet-Support geht auch einher, dass Duo mittlerweile auf vielen aktuellen Chromebooks genutzt werden kann.

Gruppenchat

Nun arbeitet man offenbar am nächsten großen Feature: Duo soll eine Gruppen-Video-Chat-Funktion erhalten, berichtet Android Police. Entsprechende Hinweise hatte man zunächst im Code der App gefunden. Mittlerweile ist es einem anonymen Hinweisgeber aber auch gelungen, diese Funktion zu aktivieren, woraus erste Screenshots resultieren. Im Vergleich zur direkten Konkurrenz von Apple erweist sich deren Umfang aber noch als beschränkt: Duo soll "nur" Gruppen mit maximal sieben Teilnehmern erlauben, während bei Facetime 32 Teilnehmer partizipieren können.

Ebenfalls in Entwicklung ist ein Low-Light-Modus: Dieser soll bei schlechten Lichtverhältnissen das Bild spezifisch optimieren – wie das passiert, ist aber noch unklar.

Hintergrund

Duo zeichnet sich durch ein bewusst schlicht gehaltenes Interface und hohe Performance aus. Auf der technischen Seite wird der WebRTC-Standard genutzt, wobei allerdings sämtliche Video- und Audioübertragungen Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind. Ein reiner Audiomodus ist ebenso verfügbar wie eine iPhone-Version. (apo, 31.12.2018)