Daniela Paier und Nicole Kopaunik gaben sich nur wenige Minuten nach Mitternacht das Ja-Wort und sind damit das erste gleichgeschlechtliche Ehepaar 2019 in Österreich.

Foto: Walter Elsner (riccio.at)

Velden – Vier Jahre waren sie verlobt – nun sind sie verheiratet. Daniela Paier und Nicole Kopaunik sind das erste gleichgeschlechtliche Paar, das die vom Verfassungsgerichtshof geschaffene Möglichkeit der Eheschließung wahrnahm. Um fünf Minuten nach Mitternacht gaben sich die beiden Steirerinnen in Velden am Wörthersee das Ja-Wort. Das Ehepaar trägt jetzt den Familiennamen Kopaunik.

Fünf Ausnahmen 2018

Bereits im Oktober hatten jene beiden Frauen in Wien geheiratet, die gemeinsam mit dem Rechtskomitee Lambda das Eheverbot für schwule und lesbische Paare vor dem Verfassungsgerichtshof zu Fall gebracht haben. Vier weitere Paare zogen vor den Gerichtshof und waren erfolgreich, auch sie durften bereits 2018 heiraten. Nun erfolgte mit dem 1. Jänner der offizielle Startschuss.

ORF

Darüber freute sich auch der Bürgermeister der Gemeinde: "Wir sind gewohnt, Herausforderungen anzunehmen. Es war für uns eine große Freude und Ehre, dass Nicole und Daniela bei uns geheiratet haben. Das Verfahren wurde eingeleitet, alles für in Ordnung befunden, und somit haben wir ein glücklich verheiratetes Paar hier in Velden", sagte Ferdinand Vouk gegenüber orf.at.

Trockentraining für den Standesbeamten

Der Standesbeamte Klaus Gottwald freute sich ebenfalls und sprach davon, dass diese Trauung etwas Besonderes gewesen sei: "Obwohl ich Routine habe, war das doch etwas aufregend. Es gab ein paar kleine Hindernisse, etwa den Spruch mit dem 'rechtmäßig angetrauten Ehemann', der ist nicht von Vorteil. Wir haben zwei Ehefrauen, und das musste erst trainiert werden."

Glücklich waren natürlich auch die beiden frisch verheirateten Frauen. Jetzt habe jeder die Chance, selber zu entscheiden, ob die Ehe oder eine gesetzliche Partnerschaft das Richtige für einen ist. "Wir haben uns für die Ehe entschieden und sind glücklich darüber", sagt Nicole Kopaunik. (red, 1.1.2019)