Sandra Bullock in "Bird Box".

Foto: Netflix

Sollten Sie nach den Feiertagen der Idylle, Behaglichkeit und schmalziger Weihnachtsfilme überdrüssig sein, dann habe ich eine Empfehlung: Bird Box auf Netflix. Der postapokalyptische Horrorthriller hat alles, um den Zuschauer ordentlich durchzurütteln: Schrecken, Grausamkeit, bedingungslose Mutterliebe und einen straffen Spannungsbogen.

Erzählt wird die Geschichte auf zwei Ebenen: In der ersten macht sich Malorie (Sandra Bullock) mit ihren Kindern auf eine Reise, die so unmöglich wie alternativlos ist. Mit verbundenen Augen treiben sie tagelang in einem winzigen Boot, um an einen Ort zu gelangen, der endlich Sicherheit verspricht.

In den Rückblenden erfährt man, dass die Welt seit fünf Jahren von einer geheimnisvollen Plage heimgesucht wird. Sobald ein Mensch die mysteriöse Macht erblickt, gerät er in Raserei und wird zum Selbstmörder. Für den Zuschauer bleibt diese Macht unsichtbar. Man kann sie lediglich in von Schrecken und Wahnsinn verzerrten Gesichtern der Opfer erahnen. Diese Szenen gehören definitiv zu den kraftvollsten und effektivsten Horrormomenten des Films.

KinoCheck

Etwas subtiler, aber nicht weniger Schrecken verbreitend sind die Szenen auf dem Fluss. Immer wieder ermahnt Malorie die zwei Kleinkinder, ihre Augenbinden nicht zu verlieren und die Augen verschlossen zu halten. Herzzerreißend ist auch die Strenge, mit der sie sie auf ein Leben ohne Mutter vorbereitet.

Der Film basiert auf einem gleichnamigen Debütroman von Josh Malerman aus dem Jahr 2014. Kritiker sehen sich an den Horrorfilm Quiet Place, der im April 2018 in die Kinos kam, erinnert. (Olivera Stajić, 3.1.2019)