Valletta – Nach Tagen auf hoher See zeichnet sich für dutzende Flüchtlinge an Bord zweier von deutschen Rettern betriebenen Hilfsschiffe eine Verbesserung ihrer Lage ab: Malta erklärte sich am Mittwoch bereit, die beiden Schiffe in seine Gewässer einfahren zu lassen. Grund sei die sich verschlechternde Situation an Bord, erklärte die maltesische Marine.

Die meisten der insgesamt 49 Flüchtlinge an Bord litten an Seekrankheit. Die "Sea-Watch 3" der deutschen NGO Sea-Watch hatte am 22. Dezember 32 Flüchtlinge in internationalen Gewässern im Mittelmeer gerettet, darunter drei kleine Kinder, drei unbegleitete Jugendliche und vier Frauen. Italien, Malta und Spanien weigern sich bisher, das Schiff in einen Hafen einlaufen zu lassen. Ein Schiff der deutschen Flüchtlingshilfsorganisation Sea-Eye hatte am Samstag 17 weitere in Seenot geratene Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet.

Sea-Watch betonte im Kurzmitteilungsdienst Twitter, die Erlaubnis der maltesischen Behörden bedeute lediglich, dass das Schiff näher an der Küste in ruhigeren Gewässern fahren dürfe, "mehr nicht". Einen sicheren Hafen zum Einlaufen habe das Schiff weiterhin nicht.

Niederlande will Teil der Flüchtlinge aufnehmen

Die Niederlande erklärten sich am Mittwoch bereit, einen Teil der Flüchtlinge von Bord der "Sea-Watch 3" aufzunehmen. Voraussetzung sei, dass auch andere EU-Staaten einen Teil der Flüchtlinge aufnähmen, sagte ein Sprecher des niederländischen Justizministeriums. Darüber liefen Verhandlungen unter Vermittlung der EU-Kommission.

Die spanische Küstenwache rettete unterdessen an den ersten beiden Tagen des Jahres bereits mehr als 400 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer. Am Neujahrstag seien 111 und am Mittwoch seien 290 weitere Menschen gerettet worden, sagte eine Sprecherin am Mittwoch.

Nach UN-Angaben starben 2018 rund 1300 Menschen bei dem Versuch, von Nordafrika aus über die zentrale Mittelmeerroute nach Europa zu gelangen. (APA, 3.1.2019)