Idlib – Bei heftigen Gefechten zwischen Jihadisten und anderen islamistischen Rebellen sind im Nordwesten Syriens laut Aktivisten mindestens 75 Kämpfer getötet worden.

Die seit Dienstag andauernden Kämpfe zwischen dem Jihadistenbündnis Hayat Tahrir al-Sham (HTS), das der Al-Kaida nahesteht, und der protürkischen Nationalen Befreiungsfront hätten sich am Donnerstag von der Provinz Aleppo auf die angrenzenden Provinzen Hama und Idlib ausgeweitet. Das zumindest erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Diese hat ihren Sitz in London, stützt sich aber auf ein Informantennetzwerk in Syrien. Ihre Berichte haben sich häufig, aber nicht immer als korrekt erwiesen, sie steht in Opposition zu Präsident Bashar al-Assad.

Letzte Hochburg

Laut der Organisation wurden am Mittwoch bei den Kämpfen im Nordwesten von Hama und im Südosten von Idlib 17 Jihadisten und 16 Rebellen getötet. Damit sei die Zahl der Toten bei den dreitägigen Kämpfen auf 75 gestiegen, zudem seien sechs Zivilisten getötet worden.

Die Kämpfer von HTS liegen in Idlib seit Jahren im Konflikt mit rivalisierenden Rebellengruppen, weshalb es immer wieder zu Anschlägen und Gefechten kommt. Die neusten Kämpfe begannen, nachdem HTS der Rebellengruppe Nureddin al-Zenki vorgeworfen hatte, ihre Stellungen in der Provinz Aleppo attackiert und fünf ihrer Kämpfer getötet zu haben. Laut der Beobachtungsstelle eroberte HTS seitdem 17 Ortschaften.

Die Provinz Idlib ist die letzte Hochburg der Aufständischen in Syrien. Im September vereinbarten die Türkei und Russland die Schaffung einer entmilitarisierten Zone um Idlib, um eine Offensive der syrischen Regierungstruppen auf die Provinz zu verhindern. Allerdings wurde die Vereinbarung zum Abzug von Kämpfern und Waffen aus der Pufferzone nur teilweise umgesetzt, und es kommt immer wieder zu Gefechten in der Region. (red, 3.1.2019)