Zugegeben, die Zahlen klingen nicht schön. Apple-Chef Tim Cook musste bekennen, dass der US-Technologieriese die Erwartungen zu hoch geschraubt hat. Anstelle der ursprünglich erwarteten 89 bis 93 Milliarden Dollar an Weihnachtsumsatz werden es wohl eher 84 Milliarden werden. Auch wenn die Nachricht an der Börse gar nicht gut ankam, ist das Jammern auf hohem Niveau.

Cook wartet seinen Investoren reumütig eine Liste an Begründungen für die Fehleinschätzung auf. Man habe sich in China verkalkuliert, die Konsumenten dort seien zurückhaltender als gedacht. Auch vor der eigenen Tür wird brav gekehrt: Weil man den Akku günstiger tauscht, würden Smartphones länger genützt. Stimmt wohl alles.

Was Cook aber nicht sagt: Die Konkurrenz holt auf. Coole Smartphones können andere mittlerweile auch herstellen. Oppo, Vivo, Xiaomi, Huawei – Namen, die bisher eher Technikfreaks ein Begriff sind, machen zusehends bei einer breiteren Käuferschicht von sich reden. Die Hersteller aus China haben technisch hochgerüstete Smartphones zu bieten – und das zu günstigeren Preisen. Der Druck auf die Platzhirsche steigt. Nicht nur Apple, sondern auch andere Technologieriesen wie Samsung müssen ihren Kunden erklären, warum diese so viel Geld für ihre Handys ausgeben sollen. Nicht nur für die Konsumenten ist das gut. Auch etablierten Konzernen schadet etwas Druck nicht, um Neues und hoffentlich Nützliches zu erfinden. (Regina Bruckner, 3.1.2019)