Hier – in der Maragretenstraße in Wien – wurde die Frau in den frühen Morgenstunden des 30. Dezembers mit einer Eisenstange geschlagen. Ein 46-jähriger Mann hat nun gestanden.

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Wien – Ein Überfall in Wien-Margareten, bei dem eine 25-Jährige in den frühen Morgenstunden des 30. Dezembers mit einer Eisenstange lebensbedrohlich verletzt worden ist, ist offenbar geklärt: Ein 41-jähriger, österreichischer Staatsbürger ist seit Mittwoch in Haft und hat bereits ein Geständnis abgelegt.

Der Beschuldigte soll die ihm Unbekannte stundenlang beobachtet haben und wollte sie eigentlich ansprechen, traute sich aber nicht, heißt es in der Aussendung der Polizei.

Verbindung zu anderen Fällen wird geprüft

Die Ermittler prüfen nun, ob dem Mann weitere Fälle zuzuordnen sind. Er soll schon vor der Attacke am vergangenen Sonntag mehrere Wochen lang Frauen mit seinem Fahrrad verfolgt haben, weil er sie "ansprechen wollte". Es gebe aktuell aber "wenig bis keine offenen Delikte, die auf die Beteiligung des Mannes schließen lassen", sagt Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Die Überprüfung sei allerdings noch im Gange.

Die 25-Jährige wurde laut Maierhofer mehrfach mit einer Eisenstange geschlagen. Sie erlitt so schwere Verletzungen, dass sie sich in Lebensgefahr befand und im Spital in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden musste.

Mehr als nur ein Zeuge

Der Festgenommene gab sich zunächst als Zeuge der Tat aus: Der Mann verständigte am Sonntag um 5.20 Uhr die Polizei und gab an, eine stark blutende Frau am Gehsteig sitzend aufgefunden zu haben. Nachdem der Mann den polizeilichen Notruf verständigt hatte, verließ er den Tatort in der Margaretenstraße, bevor die Einsatzkräfte eintrafen. Später kehrte er allerdings zurück. Den Ermittlern seien die Angaben des zu dem Zeitpunkt noch als Zeuge auftretenden Mannes bald dubios erschienen. Er habe aber keinen psychisch verwirrten Eindruck gemacht.

Als sich später ein Zeuge meldete, der einen verdächtig wirkenden Mann beobachtet hatte, der die Frau vor der Attacke auf einem Fahrrad verfolgt habe, wurde der 41-Jährige festgenommen. Die Personenbeschreibung passte auf den polizeibekannten Mann.

Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Der Schwerstverletzten wurden ihr Mobiltelefon und die Bankomatkarte gestohlen. Diese soll der Mann kurz nach der Tat in unmittelbarer Nähe seines Wohnorts verwendet haben und damit drei kleinere Beträge in einer Trafik bezahlt haben. Das Handy der Frau und Kleidung mit Spuren wurden in seiner Wohnung sichergestellt.

Wegen der Schwere der Tat ermittelt das Landeskriminalamt Wien nicht wegen schwerer Körperverletzung, sondern wegen versuchten Mordes. (APA, lhag, 4.1.2019)