32 Migranten und Flüchtlinge befinden sich an Bord der "Sea Watch". 17 weitere harren auf der "Professor Albrecht Penck".

Chris Grodotzki/Sea Watch

Ob Italien oder Malta die Schiffe anlegen lassen, ist unklar.

APA/AFP/FEDERICO SCOPPA

Rom – Nach zwei Wochen auf dem Mittelmeer hat sich für die beiden Hilfsschiffe deutscher Aktivisten mit Dutzenden Flüchtlingen an Bord immer noch keine Lösung gefunden. Italien beharrt darauf, dass seine Häfen geschlossen bleiben, Vizepremier Luigi Di Maio bemüht sich jedoch um eine Lösung.

Die "Sea Watch 3" war zuletzt vor der Küste Maltas schwerem Seegang ausgesetzt. Auf dem Schiff befinden sich 32 Flüchtlinge, darunter drei Kinder, die am 22. Dezember vor Libyen gerettet worden waren. An Bord des zweiten Schiffs deutscher Aktivisten, der "Professor Albrecht Penck", befinden sich 17 Migranten. Das Schiff wird von der Organisation Sea-Eye betrieben.

Salvini will Migranten nicht

"In Italien wird niemand eintreffen. Unsere Häfen sind geschlossen, gesperrt. Ich habe das letzte Wort in Sachen Migration", so Salvini im Interview mit der römischen Tageszeitung "Il Messaggero". "Man darf nicht an dem Prinzip rütteln, wonach Migranten nur mittels humanitärer Korridore und auf legale Weise nach Italien reisen dürfen. Das ist unsere Linie und daran ändert sich nichts", sagte Salvini.

Vizepremier und Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio forderte die EU-Kommission auf, Druck auf La Valletta auszuüben, damit die Migranten auf Malta landen können. "Die italienische Regierung will, dass Kinder und Frauen geschützt werden. Wenn sie auf Malta landen dürfen, wird sie Italien aufnehmen. Dies bedeutet nicht, dass Italien in Sachen Einwanderung seinen Kurs ändert. Wir können nicht allein die Probleme der EU in puncto Migration lösen", so Di Maio im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera".

Druck auf Regierung

Katholische Organisationen wie die Gemeinschaft Sant'Egidio machten Druck auf die Regierung in Rom zur Aufnahme der Migranten. Es sei unannehmbar, dass 49 Menschen seit Wochen im Mittelmeer ausharren müssten. (APA, 6.1.2019)